Krasses Management-Versagen
Werner Baumann will es einfach nicht einsehen: Der BayerChef hält stur an der Übernahme von Monsanto fest. Gegen alle guten Argumente kauft er ein Unternehmen, dessen schlechter Ruf weltweit nur von wenigen Firmen übertroffen wird. Denn der US-Konzern steht für gefährliche Pestizide. So verkauft er das umstrittene „Totalherbizid“Glyphosat unter dem Namen Roundup. Was für ein martialischer, ja zynischer Name! So könnte eine Atombombe heißen.
Auch wenn noch nicht bewiesen ist, dass dieses Pflanzengift krebserregend wirkt, sollte all das den Bayer-Chef nachdenklich stimmen. Denn die Gefahr ist groß, dass er durch den Zukauf des amerikanischen Schmuddelkinds Bayer einen Total-Imageschaden verpasst. Dann muss der Konzern-Führer unendlich viele im Unternehmen produzierte Aspirin-Tabletten an die Mitarbeiter verteilen, um die Schmerzen des Monsanto-Kaufs zumindest etwas zu lindern.
Schon spotten Kritiker über ein Unternehmen namens „BaySanto“. Gleiches Ungemach könnte dem von Bayer unterstützten Leverkusener Fußballverein drohen.
All das scheint Baumann nicht zu kümmern. Er bestätigt Vorurteile gegenüber Wirtschaftswissenschaftlern. Denn der Bayer-Chef denkt nur an höhere Renditen. Doch wenn der Ruf erst ruiniert ist, lebt es sich nicht weiter ungeniert. Ein ImageUnfall steht meist am Anfang des Niedergangs einer Firma.
Spätere Bayer-Chefs werden den Tag sicher noch verfluchen, als ein gewisser Werner Baumann den diabolischen Pestizid-Pakt mit Monsanto eingegangen ist. Vielleicht sollte der Manager sich einmal das Monsanto-kritische Lied vom klugen Neil Young anhören. Dort ist von einer „giftigen Flut“die Rede.