Von wegen vollautomatisch
In den meisten Büros geht ohne Kaffee wohl nichts. Sobald man eine leichte Müdigkeit verspürt, tritt man den Weg in die Kaffeeküche an. Und wie praktisch ist da ein Kaffeevollautomat. Der mahlt die Bohnen, brüht den Kaffee frisch auf und das Ganze dauert höchstens eine Minute. Es verstreicht fast keine Wartezeit vom Knopfdruck bis zum Kaffeegenuss. Aber leider zählt der Ein-Minuten-Kaffee zu den modernen Büro-Mythen. Denn meist dehnt sich das Kurz-mal-einen-Espresso-aus-dem-Automaten-Lassen auf mindestens eine Viertelstunde aus. Denn so ein Vollautomat ist in Wahrheit ziemlich das Gegenteil von vollautomatisch – und eher betreuungsintensiv.
Kaum hat man seine Tasse unter die Kaffeequelle gestellt und den Knopf gedrückt, erklingt dieses verdächtig hohe Surren. Die Bohnen sind ausgegangen. Also füllt man das Bohnenfach wieder auf. Zweiter hoffnungsvoller Drücker auf den Kaffeeknopf. Doch auch diesmal wird es nichts mit dem Heißgetränk-Vergnügen. „Stopp, Kaffeesatzbehälter voll!“, zeigt die Maschine an. Kurz davor, von der anfänglich leichten Müdigkeit übermannt zu werden, klappt man das Gerät auf, leert den Behälter, setzt ihn wieder ein und schließt die Klappe gewissenhaft. Schon ahnend, dass sich der unautomatische Automat anderenfalls beschweren würde. Dritter Drücker auf den Knopf und wieder zerschlägt sich die Kaffee-Hoffnung. Wassertank füllen, verlangt die Maschine diesmal. Währenddessen hat sich hinter einem eine KollegenSchlange versammelt. Dann endlich läuft der Espresso in die Tasse. Bei der ganzen Anstrengung könnte man glatt einen zweiten vertragen. Wäre da nicht die wartende Kollegenschar. Bis die fertig ist, fängt das Automaten-Gejammer nämlich wieder von vorne an.