Zimmer Service
„… neulich Abend einen kurzen Moment alleine, 1 Glas Bordeaux, Cigarillo, auf der herrlich gelegenen großen Terrasse, Palmen und Zinnien angestrahlt, davor ein Pool – Ruhe und Schönheit. Und auf leisen Katzenpfoten kam Behagen geschlichen.“Diese Zeilen stammen von Fritz J. Raddatz, Schriftsteller, Feuilletonist, Dandy, geschrieben kurz vor seinem Tod während eines letzten Urlaubs im Gran Hotel Bahia del Duque auf Teneriffa. Man wird selbst also keine schöneren Zeilen schreiben können über dieses Hotel, erbaut im Stile kanarischer Herrenhäuser des 19. Jahrhunderts, in dem man sich mindestens zwei Tage einbuchen sollte, um einmal das ganze Gelände kennenzulernen. Alle Liegewiesen. Alle Pools. Alle Restaurants. Und vielleicht auch noch das Spa… Fritz J. Raddatz war Stammgast von einem der ersten Tage an, als der Luxus hier noch neu glänzte. Mittlerweile hat sich etwas Patina über die Hotelanlage gelegt, hat der Charme kleine Fältchen bekommen und es liegt im Auge des Betrachters, ob ihm das nicht vielleicht besser gefällt. Man kann jedenfalls fürchterlich faul werden hier. Mal da liegen, mal dort, nachmittags schon übers Abendbüffet nachdenken. Und weil auch Liegen und Lesen ja anstrengt, lässt man sich vielleicht gar mit dem Wägelchen zurückfahren, plaudert ein wenig mit den Papageien in der Hotellobby…
Man kann auch fürchterlich aktiv werden, Golf spielen, Yogastunden mitmachen und solche Sachen, oder Paddle spielen, eine Mischung aus Tennis und Squash und der persönliche Favorit unter den Sport-Neuerfindungen. Und dann gibt es natürlich den einen oder anderen Grund, das Hotel auch mal zu verlassen. Direkt vor dem Hotel liegt ein Strand, der für Teneriffa über einen echten Luxus verfügt: Sand nämlich und kein Stein. Und zwischen Strand und Hotel liegt die Promenade, die nach links zu Restaurants und Geschäften führt, nach rechts auch. Ob einem dahin aber die Behaglichkeit nachschleicht?
Stefanie Wirsching