Abstieg? Ja, vielleicht
Handball Der TSV Mindelheim weiß schon vor dem letzten Spiel, dass er die Saison als Vorletzter abschließen wird. Dennoch bleibt eine Hintertür für den Klassenerhalt offen
Mindelheim Wie motiviert man eine Mannschaft, die bereits vor dem Anpfiff des letzten Saisonspiels die Ergebnisse der Konkurrenz kennt und weiß, dass die eigene Partie praktisch bedeutungslos ist? Im Falle der Mindelheimer Handballer geht das theoretisch, indem man auf die Konstellation in den höheren Ligen verweist. Denn die Absteiger aus Bayern- und Landesliga sind letztlich maßgeblich dafür, wie viele Mannschaften aus der Bezirksoberliga Alpenvorland direkt absteigen müssen, oder wer sich doch noch Chancen auf die Relegationsspiele ausrechnen kann.
Doch so richtig scheint dieser Hinweis bei den Mindelheimer Handballern in ihrem letzten Saisonspiel bei der HSG GröbenzellOlching nicht angekommen zu sein. Denn am Ende stand eine deutliche 25:37-Niederlage zu Buche. Damit konnte sich der Tabellenvorletzte in der Tabelle nicht verbessern und beendet die Saison als Vorletzter.
Bereits vor dem Spiel in Gröben- stand das Ergebnis vom direkten Konkurrenten, dem TSV Landsberg, fest. Der gewann in Fürstenfeldbruck und nahmen den Mindelheimern somit jegliche Chance, sich in der Tabelle nach vorne zu schieben. Dennoch wollten die Mindelheimer das Spiel gegen die HSG Gröbenzell-Olching ernst nehmen, um sich für eine mögliche Relegation vorzubereiten.
In der Anfangsviertelstunde klappte das auch ganz gut, die Mindelheimer hielten das Spiel offen. Lediglich der gegnerische Kreisläufer bereitete dem Team von Trainer Markus Gaum Kopfzerbrechen. Beim Stand von 6:6 ging dann ein Bruch durchs Mindelheimer Spiel. Zu schnell abgeschlossene und unpräzise Angriffe bestraften die Heimmannschaft postwendend mit einigen erfolgreichen Gegenstößen. Auch gegen die schnelle zweite Welle fanden die Mindelheimer kein Mittel. Somit setzen sich die Gröbenzeller bis zur Halbzeit auf 21:10 ab. Diese wohl „schlechtesten zehn Minuten der Saison“thematisierte Markus Gaum in der Halbzeit und appellierte an seine Mannschaft, sich nicht aufzugeben und ein Debakel zu verhindern. Streckenweise setzen die Mindelheimer diese Forderung im zweiten Durchgang um, konnten die Gröbenzeller aber nicht mehr ernsthaft gefährden. Dadurch plätscherte die zweite Halbzeit etwas vor sich hin und beiden Mannschaften war anzumerken, dass alle froh waren, eine lange und strapaziöse Saison beendet zu haben. Nach 60 Minuten stellte sich schließlich ein deutliches 37:25-Sieg für die HSG Gröbenzell-Olching ein.
Nun heißt es für den TSV Mindelheim warten. Denn in den kommenden zwei Wochen entscheidet sich, ob der TSV Mindelheim doch noch an der Abstiegsrelegation teilzell nehmen kann. Dann nämlich ist die Saison der höheren Landesliga beendet und deren Absteiger in die jeweiligen Bezirksoberligen stehen fest. Die aktuelle Situation in der Landesliga gibt Hoffnung: „Sollte der TuS Fürstenfeldbruck II als einzige Mannschaft in den Bezirk Alpenvorland absteigen, dann sieht es für uns ganz gut aus“, sagt Mindelheims Sportlicher Leiter Alexander Weikmann. Denn, so erklärt er weiter, dann müsste die dritte Mannschaft des TuS Fürstenfeldbruck automatisch aus der Bezirksoberliga absteigen, da es das Reglement nicht vorsieht, dass in einer Liga zwei Mannschaften eines Vereins antreten. „In diesem Fall würde also Fürstenfeldbruck III der zweite Direktabsteiger sein und wir würden in die Relegation gegen den Dritten der Bezirksliga Alpenvorland gehen“, so Weikmann. Das wäre dann der TSV Herrsching II. Für die Mindelheimer bedeutet dies jedenfalls, dass sich das Saisonende noch etwas hinauszögert. „Wir trainieren nun erst einmal weiter“, sagt Weikmann.