Mindelheimer Zeitung

Abstieg? Ja, vielleicht

Handball Der TSV Mindelheim weiß schon vor dem letzten Spiel, dass er die Saison als Vorletzter abschließe­n wird. Dennoch bleibt eine Hintertür für den Klassenerh­alt offen

- VON AXEL SCHMIDT

Mindelheim Wie motiviert man eine Mannschaft, die bereits vor dem Anpfiff des letzten Saisonspie­ls die Ergebnisse der Konkurrenz kennt und weiß, dass die eigene Partie praktisch bedeutungs­los ist? Im Falle der Mindelheim­er Handballer geht das theoretisc­h, indem man auf die Konstellat­ion in den höheren Ligen verweist. Denn die Absteiger aus Bayern- und Landesliga sind letztlich maßgeblich dafür, wie viele Mannschaft­en aus der Bezirksobe­rliga Alpenvorla­nd direkt absteigen müssen, oder wer sich doch noch Chancen auf die Relegation­sspiele ausrechnen kann.

Doch so richtig scheint dieser Hinweis bei den Mindelheim­er Handballer­n in ihrem letzten Saisonspie­l bei der HSG Gröbenzell­Olching nicht angekommen zu sein. Denn am Ende stand eine deutliche 25:37-Niederlage zu Buche. Damit konnte sich der Tabellenvo­rletzte in der Tabelle nicht verbessern und beendet die Saison als Vorletzter.

Bereits vor dem Spiel in Gröben- stand das Ergebnis vom direkten Konkurrent­en, dem TSV Landsberg, fest. Der gewann in Fürstenfel­dbruck und nahmen den Mindelheim­ern somit jegliche Chance, sich in der Tabelle nach vorne zu schieben. Dennoch wollten die Mindelheim­er das Spiel gegen die HSG Gröbenzell-Olching ernst nehmen, um sich für eine mögliche Relegation vorzuberei­ten.

In der Anfangsvie­rtelstunde klappte das auch ganz gut, die Mindelheim­er hielten das Spiel offen. Lediglich der gegnerisch­e Kreisläufe­r bereitete dem Team von Trainer Markus Gaum Kopfzerbre­chen. Beim Stand von 6:6 ging dann ein Bruch durchs Mindelheim­er Spiel. Zu schnell abgeschlos­sene und unpräzise Angriffe bestraften die Heimmannsc­haft postwenden­d mit einigen erfolgreic­hen Gegenstöße­n. Auch gegen die schnelle zweite Welle fanden die Mindelheim­er kein Mittel. Somit setzen sich die Gröbenzell­er bis zur Halbzeit auf 21:10 ab. Diese wohl „schlechtes­ten zehn Minuten der Saison“thematisie­rte Markus Gaum in der Halbzeit und appelliert­e an seine Mannschaft, sich nicht aufzugeben und ein Debakel zu verhindern. Streckenwe­ise setzen die Mindelheim­er diese Forderung im zweiten Durchgang um, konnten die Gröbenzell­er aber nicht mehr ernsthaft gefährden. Dadurch plätschert­e die zweite Halbzeit etwas vor sich hin und beiden Mannschaft­en war anzumerken, dass alle froh waren, eine lange und strapaziös­e Saison beendet zu haben. Nach 60 Minuten stellte sich schließlic­h ein deutliches 37:25-Sieg für die HSG Gröbenzell-Olching ein.

Nun heißt es für den TSV Mindelheim warten. Denn in den kommenden zwei Wochen entscheide­t sich, ob der TSV Mindelheim doch noch an der Abstiegsre­legation teilzell nehmen kann. Dann nämlich ist die Saison der höheren Landesliga beendet und deren Absteiger in die jeweiligen Bezirksobe­rligen stehen fest. Die aktuelle Situation in der Landesliga gibt Hoffnung: „Sollte der TuS Fürstenfel­dbruck II als einzige Mannschaft in den Bezirk Alpenvorla­nd absteigen, dann sieht es für uns ganz gut aus“, sagt Mindelheim­s Sportliche­r Leiter Alexander Weikmann. Denn, so erklärt er weiter, dann müsste die dritte Mannschaft des TuS Fürstenfel­dbruck automatisc­h aus der Bezirksobe­rliga absteigen, da es das Reglement nicht vorsieht, dass in einer Liga zwei Mannschaft­en eines Vereins antreten. „In diesem Fall würde also Fürstenfel­dbruck III der zweite Direktabst­eiger sein und wir würden in die Relegation gegen den Dritten der Bezirkslig­a Alpenvorla­nd gehen“, so Weikmann. Das wäre dann der TSV Herrsching II. Für die Mindelheim­er bedeutet dies jedenfalls, dass sich das Saisonende noch etwas hinauszöge­rt. „Wir trainieren nun erst einmal weiter“, sagt Weikmann.

 ?? Foto: Andreas Lenuweit ?? Am Boden: Der TSV Mindelheim um Hannes Hörmann musste sich im letzten Saisonspie­l der Bezirksobe­rliga der HSG Gröbenzell Olching deutlich geschlagen geben. Dennoch besteht weiterhin die Hoffnung auf die Teilnahme an der Relegation.
Foto: Andreas Lenuweit Am Boden: Der TSV Mindelheim um Hannes Hörmann musste sich im letzten Saisonspie­l der Bezirksobe­rliga der HSG Gröbenzell Olching deutlich geschlagen geben. Dennoch besteht weiterhin die Hoffnung auf die Teilnahme an der Relegation.

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