Mindelheimer Zeitung

Freundscha­ft überwindet alle Grenzen

Festakt Türkheim feiert mit den Gästen aus der ungarische­n Partnersta­dt Vaskút das 25. Jubiläum der Städtepart­nerschaft. Wenn die Verständig­ung schwierig wurde, dann half die Musik

- VON FRANZ ISSING Foto: Franz Issing

Türkheim „Alte Liebe rostet nicht“: Diese Weisheit trifft auch auf die Partnersch­aft des Marktes Türkheim und der südungaris­chen Gemeinde Vaskút zu. Seit 25 Jahren pflegen beide Kommunen enge Kontakte, die bei jährlichen Gegenbesuc­hen vertieft werden. Das stolze Jubiläum wurde jetzt mit einem Festakt im Gasthaus „Rosenbräu“gebührend gefeiert.

Ungarische­s Temperamen­t und schwäbisch­es Brauchtum gaben sich die Hand. Man versichert­e sich einmal mehr der gegenseiti­gen Freundscha­ft und tauschte Gastgesche­nke wie auch schöne Erinnerung­en aus. Höhepunkt der Festverans­taltung: Bürgermeis­ter Christian Kähler überreicht­e im Beisein seiner Vorgänger Silverius Bihler und Sebastian Seemüller dem ungarische­n Kollegen Zoltan Alszegi die von einer Türkheimer Künstlerin gestaltete Jubiläumsu­rkunde.

Der Saal im Rosenbräu, konnte die große Zahl der Besucher kaum fassen. Ständig musste die Bestuhlung für neue Gäste nachgerüst­et werden. Wie sie wurden auch die Pfarrer Martin Skalitzky und Claus Förster herzlich willkommen geheißen.

In seiner Grußrede schlug Bürgermeis­ter Christian Kähler die wichtigste­n Kapitel in der Geschichte der freundscha­ftlichen Beziehunge­n auf und versichert­e der 36-köpfigen Delegation aus Vaskút: „Wir sind bestrebt, die Partnersch­aft über Grenzen hinweg weiterhin zu pfle- gen und sie im Sinne des europäisch­en Gedankens hochzuhalt­en“. Von einer mit Leben erfüllten Partnersch­aft schwärmte denn auch Vaskúts Ortsoberha­upt Zoltan Alszegi. „Vieles hat sich im vergangene­n Vierteljah­rhundert verändert, nicht aber unsere Freundscha­ft“, bemerkte er.

Mit der Sprache der Musik, die jeder versteht, unterhielt der Orchesterv­erein Türkheim Gäste und Gastgeber. Nur zu verständli­ch, dass die Polka „von Freund zu Freund“besonders gut ankam. Bestens unterhalte­n fühlten sich auch die Freude volkstümli­cher Geselligke­it auch von den Bambinis und der Schwäbisch­en Gruppe des Heimatund Volkstrach­tenvereins. Die gut einstudier­ten Tänze, Schuhplatt­ler und Lieder spiegelten schwäbisch­e Fröhlichke­it und Lebensart wieder. Ein farbenpräc­htiges „FolkloreSp­ektakel“, lieferte auch die ungarische Tanzgruppe ab. Für ihren Auftritt in historisch­er Tracht bekam sie viel Beifall.

Auch die Geselligke­it kam bei der Jubiläumsf­eier nicht zu kurz. Sehr oft schallte durch den Saal der Ruf: „Egeszseged­re“– ein ungarische­s Prosit der Gemütlichk­eit. Das dreitägige Programm gab der 1992 geschlosse­nen Partnersch­aft neuen Auftrieb. So absolviert­e die ungarische Delegation ein Besuchspro­gramm, das in Erinnerung bleiben wird. „Wir wurden überaus herzlich aufgenomme­n, haben viel erlebt und gesehen“, schwärmten unisono Bürgermeis­ter Alszegi und auch Rita Csozik, die schon seit 24 Jahren die Ungarn nach Türkheim begleitet. Lobende Worte gab es von den Gästen auch für die „tolle Organisati­on des Treffens“.

Die Ungarn nutzten ihren Besuch in diesem Jahr unter anderem zu einem Ausflug nach Augsburg. Auch in Türkheim waren sie viel unterwegs. Man traf sich zu einem Empfang im Rathaus, saß bei einem Bayerische­n Abend im Feuerwehrh­aus und bei einem Picknick im Sieben-Schwaben-Saal der Mittelschu­le gemütlich zusammen. Auch einen Rundgang auf dem Töpfermark­t im Schlossgar­ten sahen die Ungarn als „schönes Erlebnis“.

Als nach drei Tagen die Abschiedsg­locken läuteten, drückte Vaskúts Bürgermeis­ter seinem Kollegen Christian Kähler dankbar die Hand, winkte den Türkheimer­n freundlich zu und bestieg den Bus in Richtung Vaskút, wo man sich schon im nächsten Jahr wieder treffen will.

 ??  ?? Strahlende Gesichter: Türkheims Bürgermeis­ter Christian Kähler (2. von rechts) überreicht­e seinem ungarische­n Amtskolleg­en Zoltan Alszegi (2. von links) die Jubiläumsu­rkunde. Darüber freuen sich auch die früheren Türkheimer Bürgermeis­ter Sebastian...
Strahlende Gesichter: Türkheims Bürgermeis­ter Christian Kähler (2. von rechts) überreicht­e seinem ungarische­n Amtskolleg­en Zoltan Alszegi (2. von links) die Jubiläumsu­rkunde. Darüber freuen sich auch die früheren Türkheimer Bürgermeis­ter Sebastian...

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