Warum das Geld nicht gesichert ist
FCA-Karte: Experte schätzt Chancen der Fans ein
Augsburg Wie geht es weiter mit dem Bezahlkartensystem beim FC Augsburg nach der Insolvenz des Betreibers Payment Solutions? Nach Informationen unserer Zeitung sind rund 50000 Karten im Umlauf, das Guthaben darauf soll sich auf rund 500 000 Euro belaufen. Insolvenzverwalter Sven-Holger Undritz hatte erst für Juli eine Entscheidung angekündigt. Der FC Augsburg sagte auf Nachfrage, dass noch nicht klar sei, wie und ob es mit dem Bezahlkartensystem weitergehen werde. Eine Einschätzung zur Situation trifft der renommierte Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz. Er betreute etwa die Verfahren bei der Drogerie-Kette Schlecker und dem Verlagshaus Weltbild.
Nach dem Insolvenzantrag hat die Payment Solutions das Guthaben auf den Bezahlkarten nicht mehr ausgezahlt. Dabei handelt es sich um das Guthaben der Fans. Ist es rechtens, dass das Geld eingefroren wurde?
Arndt Geiwitz: Das Kartenguthaben ist wie eine Anzahlung zu sehen. Und das ist bei einem Insolvenzfall nicht gesichert, sondern ebenso wie in vielen anderen Bereichen ein Teil der Insolvenzforderungen. Ein Beispiel: Wenn jemand ein Haus baut, die Fenster dafür bei einer Baufirma schon bezahlt hat und diese Fensterbaufirma einen Insolvenzantrag stellt, dann darf der Fensterbauer nicht liefern. Es sei denn, das Fenster wird nochmals bezahlt. Bei Payment Solutions muss der Insolvenzverwalter sogar dafür Sorge tragen, dass das Guthaben nicht zur Einlösung kommt. Diese Forderung darf rechtlich nicht erfüllt werden - eigentlich.