Mindelheimer Zeitung

Warum das Geld nicht gesichert ist

FCA-Karte: Experte schätzt Chancen der Fans ein

- VON FLORIAN EISELE

Augsburg Wie geht es weiter mit dem Bezahlkart­ensystem beim FC Augsburg nach der Insolvenz des Betreibers Payment Solutions? Nach Informatio­nen unserer Zeitung sind rund 50000 Karten im Umlauf, das Guthaben darauf soll sich auf rund 500 000 Euro belaufen. Insolvenzv­erwalter Sven-Holger Undritz hatte erst für Juli eine Entscheidu­ng angekündig­t. Der FC Augsburg sagte auf Nachfrage, dass noch nicht klar sei, wie und ob es mit dem Bezahlkart­ensystem weitergehe­n werde. Eine Einschätzu­ng zur Situation trifft der renommiert­e Insolvenzv­erwalter Arndt Geiwitz. Er betreute etwa die Verfahren bei der Drogerie-Kette Schlecker und dem Verlagshau­s Weltbild.

Nach dem Insolvenza­ntrag hat die Payment Solutions das Guthaben auf den Bezahlkart­en nicht mehr ausgezahlt. Dabei handelt es sich um das Guthaben der Fans. Ist es rechtens, dass das Geld eingefrore­n wurde?

Arndt Geiwitz: Das Kartenguth­aben ist wie eine Anzahlung zu sehen. Und das ist bei einem Insolvenzf­all nicht gesichert, sondern ebenso wie in vielen anderen Bereichen ein Teil der Insolvenzf­orderungen. Ein Beispiel: Wenn jemand ein Haus baut, die Fenster dafür bei einer Baufirma schon bezahlt hat und diese Fensterbau­firma einen Insolvenza­ntrag stellt, dann darf der Fensterbau­er nicht liefern. Es sei denn, das Fenster wird nochmals bezahlt. Bei Payment Solutions muss der Insolvenzv­erwalter sogar dafür Sorge tragen, dass das Guthaben nicht zur Einlösung kommt. Diese Forderung darf rechtlich nicht erfüllt werden - eigentlich.

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