Raus aus dem Sattel, rein ins Finale
Radball Die U 13-Junioren des Velo Clubs Mindelheim stehen vor dem größten Erfolg ihrer Karriere. Dazu wollen sie am Samstag den Heimvorteil nutzen – beim deutschen Halbfinale
Mindelheim Knapp 600 Kilometer ist Mindelheim von Augustdorf entfernt. Bekannt ist der 10000-Einwohner-Ort nördlich von Paderborn für die Rommel-Kaserne, in der die Panzerbrigade 21 stationiert ist, und den Truppenübungsplatz. In der Kaserne gibt es eine Sammlung zur Militärgeschichte, die nach Anmeldung besichtigt werden kann.
Doch dafür hätten Denis Martin und Maximilian Merk am 10./11. Juni keine Zeit, so interessant diese Ausstellung auch sein mag. Denn an diesem Wochenende geht es in der Witexhalle in Augustdorf um den deutschen Meistertitel der Radballer in der Altersklasse U13. Acht Mannschaften aus ganz Deutschland werden sich dann an zwei Turniertagen gegenüberstehen und um den Titel spielen. Und die beiden Mindelheimer hoffen, zu diesem erlesenen Kreis dazuzugehören.
Dafür aber müssen sie sich erst qualifizieren. Am kommenden Samstag richtet der Velo Club Mindelheim in der Sporthalle an der Brennerstraße zwischen 14 und 17 Uhr eines der vier deutschlandweiten Halbfinalturniere aus. Nachdem Martin/Merk bereits im Viertelfinale „Heimrecht“hatten und hier mit dem Turniersieg dafür sorgten, dass auch das Halbfinalturnier in Mindelheim ausgetragen werden darf, wollen sie den Heimvorteil nun auch nutzen für den ganz großen Coup. „Nach viel Papierkram und Vorschriften stehen nun das Halbfinale und die Gegner in Mindelheim fest“, sagt Jugendleiter Herbert Ruf. Die Auslosung, die der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) vornahm, ergab folgendes Teilnehmerfeld: Neben den Gastgebern wurden der RV Gärtringen (Baden-Württemberg-Meister 2017, Dritter der Deutschen Meisterschaft 2016), der RV Graben (Baden-Württemberg), der RVW Naurod (Hessen), der Post SV Magdeburg (Sachsen-Anhalt) sowie der RV Wiednitz (Sachsen-Meister 2017) für das Turnier in Mindelheim gelost. Mit dem VC Mindelheim, der als amtierender bayerischer Meister antritt, stehen also drei aktuelle Landesmeister im Teilnehmerfeld. „Die Ergebnisse der Gegner sprechen da für sich. Es wird sicher schwer für uns, da zu punkten“, sagt Herbert Ruf. „Wir brauchen einen guten Tag, etwas Glück und viel Motivation für die beiden“, sagt er und hofft damit auf großen Zuschauerzuspruch beim Heimturnier.
Der Modus sieht vor, dass jeder gegen jeden spielt (Spieldauer 2 x 5 Minuten). Die beiden Erstplatzierten qualifizieren sich am Ende für das Finalturnier in Augustdorf bei Paderborn Mitte Juni. Für die Mindelheimer wäre das ein Traum – und zugleich einer der größten Erfolge der Vereinsgeschichte.