Ambiente oder Schnelligkeit?
Worauf man beim Kauf eines Grills achten sollte
Das Knacken der Kohle in den Flammen und der Geruch von Rauch, der Leckeres vom Grill ankündigt - für viele lässt nur der Einsatz von Holzkohle am Grillabend die richtige Stimmung aufkommen. Wer mit Holzkohle grillt, dem ist in erster Linie das Ambiente wichtig, sagt Andreas Rummel. Er ist Grillprofi und hat mehrere Bücher zum Thema geschrieben. „Beim eingefleischten Holzkohlegriller ist der Weg das Ziel“, sagt er. Es geht nicht etwa darum, möglichst schnell etwas auf dem Teller zu haben, sondern um das Grillerlebnis an sich. Holzkohlegrills sind in der Tat nichts für Eilige. Bis die Kohle vorgeglüht und der Grill einsatzbereit ist, vergehen zwischen 20 und 40 Minuten, erklärt Stephan Scherfenberg von der Stiftung Warentest. Schneller geht es mit dem Gasgrill: Dieser braucht 10 bis 15 Minuten. Auf dem Holzkohlegrill lässt sich die Temperatur kaum kontrollieren oder variieren. Eine Temperaturregelung ist möglich über die Höhe des Rosts oder die Lüftungsklappen, ist aber ungenau. Auf dem Gasgrill lassen sich die Temperaturen dagegen sehr genau steuern. Während Würstchen, Steaks, Fisch und Gemüse auf jedem Grill problemlos gar werden, eignet sich ein Gasgrill auch für die Zubereitung von dickeren Fleischstücken wie Lammkeulen. Laut Norbert Jedrau vom Verein Barbecue Industry Association Grill gehört Grillen zu den gesündesten und bekömmlichsten Zubereitungsarten von Lebensmitteln, denn beim Grillen wird weder Fett noch Öl gebraucht. Dass nur über Holzkohle ein besonderes Grillaroma entstehe, ist laut Rummel „physikalischer Quatsch“. Sobald die Holzkohle nur noch glüht und damit einsatzbereit ist, sind alle Aromastoffe verbrannt. Glühende Kohle gibt keine Geschmacksstoffe ab. Auf was es geschmacklich ankommt, sind die Röstaromen. Wem es auf das Grillfeeling ankommt und wer sich einen Holzkohlegrill anschaffen will, sollte ein Modell mit Deckel wählen, rät Rummel. Gute Geräte gibt es ab 250 Euro. Eine günstigere Alternative, sowohl was die Anschaffung als auch die Nutzung betrifft, sind Elektrogrills. Sie sind „überall einsetzbar, wo eine Steckdose verfügbar ist. Das ist die einfachste Methode, um an gegrilltes Fleisch zu kommen“, sagt der Profi. Scherfenberg rät, sich zu überlegen: „Will ich nur für meine vierköpfige Familie die Würstchen schnell warmkriegen? Oder möchte ich eine große Party schmeißen?“Dann könnte es auf dem Elektrogrill eng werden. Dem Anfänger empfiehlt der Experte trotzdem den Elektrogrill Anspruchsvollere Griller, die viel und oft grillen wollen, sollten über den Kauf eines Gasgrills nachdenken. Beim Kauf sollte man laut BIAG besonders auf Stabilität und Standsicherheit achten. Jedrau empfiehlt, nur geprüfte Geräte zu verwenden: „DINEN und das TÜV-GS-Zeichen garantieren optimale Sicherheit.“tmn