Mindelheimer Zeitung

Der Bundespräs­ident mahnt zu klarem Europa Kurs

-

Gesellscha­ft, „die uns verbinden“und die aktueller seien denn je.

Präsident Duda nimmt die ausgestrec­kte Hand entgegen und nennt sich selber einen „großen Anwalt der deutsch-polnischen Beziehunge­n“. Mit dem neuen französisc­hen Präsidente­n Emmanuel Macron sei er sich einig, das Weimarer Dreieck Paris – Berlin – Warschau wiederzube­leben. Europa brauche die Zusammenar­beit und Solidaritä­t. Es sei die Aufgabe der Präsidente­n, in ihren Ländern mäßigend zu wirken und „über die Hitzköpfe kaltes Wasser zu gießen“, sagt er – ohne konkret Namen zu nennen.

Nach dem Vieraugeng­espräch mit seinem Kollegen Duda, dessen Frau als Deutschleh­rerin eine Brücke zwischen den Kulturen der beiden Länder ist, nutzt Steinmeier einen Besuch der Warschauer Buchnander Diskussion­en in Polen hin. „Wir haben uns auf den Rechtsstaa­t als Mittler verständig­t, er ist der Garant von Freiheit und Aufklärung.“Und wenn man sich in Europa um eine gemeinsame Sprache bemühe, heiße das nicht, „dem anderen das Wort zu reden und die eigene Identität aufzugeben“.

Steinmeier setzt dabei auf die polnische Zivilgesel­lschaft – und die Jugend, für die das offene Europa zur Selbstvers­tändlichke­it geworden ist. Wie zum Beweis hat sich eine Gruppe von polnischen Opposition­ellen vor dem deutschen Buchstand versammelt, den die beiden Präsidente­n besuchen, und hält die polnische Verfassung in die Höhe – Symbol des Protestes gegen die PiS-Regierung, die aus ihrer Sicht die Verfassung aushebelt. „Wir wollen so leben wie die Deutschen“, sagt eine junge polnische Studentin, die gerade erst Nürnberg besucht hat, „mit den gleichen Rechten und Freiheiten wie die Deutschen.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany