Folger holt auf
Motorrad Neuling punktet in der MotoGP. Sorge um schwer verletzten Ex-Weltmeister
Le Mans Es wurde gejubelt, geklatscht und geküsst: Jonas Folger ließ sich nach seinem siebten Platz beim Motorrad-WM-Lauf von Frankreich in Le Mans feiern. Der 23-jährige MotoGP-Rookie aus Bayern scheint in der Königsklasse endgültig angekommen zu sein. Nach fünf Rennen liegt der Deutsche auf dem neunten Platz in der WM-Gesamtwertung, punktgleich mit dem Achten Jorge Lorenzo, dem dreifachen MotoGP-Weltmeister.
Im Training hatte sich Folger bei einem Sturz die Rippen geprellt. Er war von Platz 15 ins Rennen gegangen. Seine Aufholjagd, bei der er auch von diversen Ausfällen profitierte, war beeindruckend. Wenn auch nicht völlig zu seiner Zufriedenheit. „Ich ärgere mich ein wenig. In der ersten Rennhälfte verlieren wir noch zu viel Zeit, zum Schluss stehen dagegen Top-Zeiten auf der Uhr. Wenn wir das Problem lösen, können wir wirklich super Ergebnisse erreichen“, resümierte der Yamaha-Pilot als derzeit bester Deutscher in der Motorrad-WM.
Ein kleiner Fehler kostete Superstar Valentino Rossi den möglichen Rennsieg und die WM-Führung. Der neunfache Weltmeister stürzte im Duell mit seinem YamahaTeamkollegen Maverick Viñales aus Spanien, der das Rennen gewann und damit auch wieder die Führung in der Gesamtwertung übernahm. Rossi schied aus.
Erschütterung herrschte rund um das Rennen nach dem tragischen Unfall des Ex-Weltmeisters Nicky Hayden. Der Amerikaner war vergangene Woche bei einem Rennradausflug mit einem Fahrzeug kollidiert und erlitt schwere Hirnverletzungen. Hayden liegt im künstlichen Koma. Sein Zustand ist nach Angaben der Ärzte extrem kritisch.
Die MotoGP-Piloten trugen zum Zeichen des Mitgefühls mit dem Champion von 2006 in Le Mans dessen frühere Startnummer 69 an Rennkleidung, Helm oder Motorrad.