In Memmingen ist die Luft raus
In vier Wochen sollen die Fans anderes sehen
Memmingen Ausgerechnet die 1:3 (0:1) Heimniederlage zum Abschluss gegen den SV Seligenporten war für Trainer Stefan Anderl das Lehrbeispiel dafür, warum der FC Memmingen heuer eine so grandiose Regionalliga-Saison gespielt hat und am Ende auf dem fünften Tabellenplatz gelandet ist. Wenn unbedingter Kampfeswille, Lauf- und Einsatzbereitschaft fehlen, um spielerische Defizite wettzumachen und den Gegner zu dominieren, dann reicht es eben nicht. Wie gegen Seligenporten. Glücklicherweise haben es die Memminger in fast allen anderen Partien vor dieser sportlich bedeutungslosen besser gemacht und teilweise richtig begeisternden Fußball geboten. Der Spannungsbogen wurde zumindest bis zum letzten Wochenende gehalten. In Illertissen (0:2) und auch jetzt gegen Seligenporten war schlicht und einfach die Luft raus.
„Mit so einer Niederlage geht man ungern in die Pause“, sagte Anderl, der den 502 Zuschauern zum Finale gerne einen Heimsieg präsentiert hätte. Er nahm seine Jungs aber auch in Schutz, „weil die Saison so intensiv war. Aber ich kann versprechen, dass wir in vier Wochen wieder einen anderen FCM sehen werden“. Die Fans spülten die drei Gegentreffer von Marcel Mosch (36. Minute), Marco Weber (64.) und Stanislaus Herzel (76.) mit Freibier hinunter, attestierten dem sportlichen Absteiger Seligenporten einen ordentlichen Auftritt und verabschiedeten Daniel Eisenmann in seinem letzten Spiel für den FC Memmingen mit viel Applaus. Eisenmann tritt aus privaten Gründen kürzer und geht zu seinem Heimatclub SV Steinheim zurück. Der zurzeit Verletzte Raffael Friedrich (TS Bad Grönenbach) wurde nach über 100 Punktspielen für den FCM wie auch Co-Trainer Alexander Methfessel (VfB Durach) ebenfalls freundlich verabschiedet. Kapitän Dennis Hoffmann wird auch in der nächsten Saison in Memmingen spielen. Damit sind alle Personalien des bisherigen Kaders geklärt.
Stefan Schimmer hätte zu seinen 26 Saisontreffern gerne noch einen hinzugefügt. Die Möglichkeiten hatte er genauso wie einige seiner Mitspieler. Zumindest über seine Wahl zum „Spieler der Saison“durfte sich der 22-jährige freuen. Mit einem Wort als „miserabel“bezeichnete Muriz Salemovic den Schlussauftritt und entschuldigte sich beim Anhang für die Niederlage. Hinterher stiegen die Spieler in ihre Lederhosen und am Abend in den Flieger nach Mallorca, wo ein paar Feiertage nach einer strapaziösen, aber doch sehr erfolgreichen Spielzeit anstehen.