Wer feiern will, zieht abends durchs Ladádika Viertel
Thessalonikis Tiefparterre – beim spannenden, unterirdischen Spaziergang durch verschiedene Epochen. Denn Kirchen wie Agios Dimitrios und Panagia Acheiropoietos sind auf antiken Bädern erbaut – bis heute begehbare, oft reich verzierte Gewölbe mit konservierten Mosaiken, Taufbecken und Säulen.
Eine Etage darüber mussten die zumeist drei- bis fünfschiffigen Hallenkirchen zwischen 1430 und 1912 als Moscheen firmieren. „Besatzungszeit“nennen die Salonikios diese Jahrhunderte bis heute und haben bis auf ein Minarett, einige Hamams und wenige arabische Inschriften alle Spuren ausradiert. Deutlich lieber zeigt man großflägassen Pausenhof für Stadtbummler, dem Aristoteles-Platz: gerahmt von schneeweißen Boulevardfassaden, gelüftet mit frischer Seebrise und gesäumt von sonnengegerbten Taubenfütterern. Hunger? Dann am besten nicht zum nächsten GyrosBrater, sondern zu Sespoina Karagiozi. Die Köchin führt Gäste auf ihrer Eat & Walk-Tour mitten rein ins Gewimmel der lärmenden, gestikulierenden und Fäuste schwingenden Händler auf dem basarähnlichen Kapani-Markt. Hier lässt sie Vlita probieren, ein Spinat-Gemüse mit Olivenöl und Zitrone, gefolgt von Pastourmas, dem luftgetrockneten, milden Kamelfleisch. Dazu Krana, ein schwarz gebrannter Beerenschnaps. Wer abends mal in ähnlicher Atmosphäre essen möchte, der geht am besten zu „Ergon“, einem als Markthalle inszenierten Deli mit