Mindelheimer Zeitung

Kneipp trifft Lüpertz

Stadtjubil­äum Der große Künstler selbst ermutigt Isolde Egger, die neue Kneipp-Büste auf ganz besondere Weise zu gestalten

- Foto: Maria Schmid

Bad Wörishofen Es ist das Jahr der großen Feste in Bad Wörishofen, im Mittelpunk­t steht Sebastian Kneipp. Die Künstlerin Isolde Egger aus Frankenhof­en war der Meinung, es sei gerade in diesem Jahr der geeignete Zeitpunkt, eine neue Büste von Pfarrer Kneipp zu kreieren. Gesagt, getan. Bei der Enthüllung im Foyer des Rathauses sagte Bürgermeis­ter Paul Gruschka, er habe Eggers Idee sofort großartig gefunden. „Ich hoffe, dass sich Sebastian Kneipp hier im Rathaus lange Zeit sehr wohl fühlt!“

Isolde Egger berichtet, dass diese Idee, eine Kneippbüst­e zu fertigen, ihr schon lange im Kopf herumgegan­gen sei. Das Doppeljubi­läum „950 Jahre Wörishofen“und „120 Jahre Todestag Pfarrer Kneipp“sei die richtige Gelegenhei­t, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Für sie sei es von Anfang klar gewesen, dass die berühmten fünf Säulen mit auf die Büste kommen sollten. So bekam die Büste durch die Bemalung mit Ölfarbe einige Ergänzunge­n. Dazu angeregt und ermutigt wurde sie durch ihren Dozenten Markus Lüpertz, der seine Bronze-Skulpturen gerne farbig bemalt. So habe sie die fünf Säulen bildlich dargestell­t. Die Plastik sei, so Isolde Egger, in Paperclay hergestell­t, einer besonderen Tonart mit einer Beigabe von Zellulosef­aser. Sie berichtete: „Bevor die Skulptur im Ofen mit 980 Grad zum ersten Mal gebrannt wird, muss sie langsam vortrockne­n. Nach diesem Schrühbran­d (Rohbrand) wird die Glasur aufgebrach­t. Ich habe eine klassische Metallicgl­asur gewählt. Dann kommt der zweite Brand, der Glasurbran­d mit 1050 Grad. Der ganze Brennvorga­ng dauert dreieinhal­b Tage.“Dass alles gut ging, verdanke sie ihrer Keramikmei­sterin Jutta Hass aus Großaiting­en.

Die fünf Säulen hat Isolde Egger farblich so dargestell­t: Für die Wasserheil­kunde fließt das Wasser von Kneipps rechter Schulter herab. Die Pflanzenhe­ilkunde erklärt ein Heublumens­äckchen auf seiner linken Schulter. Symbolisch für die Ernährung erscheint ein Apfel auf der rechten Schulter.

Eine Kneippsand­ale erinnert an die Bewegung und für die innere Ordnung liegt ein leuchtend rotes Herz in Kneipps Brust. Diese Kneipp-Büste wird nun einige Monate im Foyer des Rathauses für jeden zu sehen sein. Geplant sei, so Isolde Egger, dass Abgüsse in Bronze gemacht werden, auf die sie dann ebenso die fünf Säulen mit Ölfarbe aufmalen wird.

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Isolde Egger (von links) mit „ihrem“Kneipp, Jutta Hass und Bürgermeis­ter Paul Gruschka.

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