„Das ist in etwa so, als würde ich einem Patienten vier Weizenbier verschreiben.“
von etwa zwei bis drei Gramm am Tag kommen so etwa 30 000 Euro Therapiekosten im Jahr für einen Schmerzpatienten zusammen. „Das sprengt das Verschreibungsbudget vieler Praxen“, erklärt Gastmeier. Dennoch betont er: „Die Kosten für ein Medikament dürfen kein Grund sein, dem Patienten nicht die bestmögliche Behandlung zu garantieren.“
Bisher, so schätzt Gastmeier, verschreiben nur etwa 150 seiner Kollegen in Deutschland das Medikament. Er sagt: „Ein Arzt, der Cannabis verschreibt, ist wie ein Sechser im Lotto.“Diese Erfahrung machte auch Christa Russnak. Vier verschiedene Hausärzte hat sie schon aufgesucht, keiner wollte ihr Cannabis verschreiben. Sie sagt: „Vielleicht denken die, ich möchte nur einen Rausch.“Dabei hat sie in ihrem nicht verstehen. Er sagt: „Patienten, die auf Cannabis angewiesen sind, darf diese Therapie nicht länger vorenthalten werden.“Das sieht auch Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) so. Sie ist überzeugt, dass cannabishaltige Arzneimittel bei chronischen Schmerzen zu einer Linderung der Symptome führen können. „Damit leisten Sie einen Beitrag für mehr Lebensqualität der Patienten.“Huml betont aber auch: „Dabei geht es um die Versorgung von Schwerkranken – und nicht um einen Rausch auf Kassenkosten.“
Dieses Argument versteht die Rentnerin aus Windach. „Wenn ich unbedingt Gras rauchen wollte, könnte ich das schon besorgen“, sagt sie. Doch Christa Russnak möchte das Medikament kontrolliert und unter ärztlicher Aufsicht einnehmen. Und so geht ihre Suche nach dem passenden Arzt weiter. „Ich möchte gerne noch einmal eine größere Reise mit meinem Mann unternehmen – und zwar ohne Schmerzen“, sagt sie.