Mindelheimer Zeitung

„Wenn Sie in einer Stadt wie München oder Stuttgart unterwegs sind, würde ich vom Diesel eher abraten.“

-

Einzelne Modelle von VW wie der neue Tiguan oder der neue Mercedes-Motor hielten seinen Informatio­nen zufolge die Grenzwerte von 80 Milligramm Stickoxid pro Kilometer auf der Straße ein. Bei vielen anderen Autoherste­llern würden die Grenzwerte aber bis zum 16-Fachen überschrit­ten. „95 Prozent der Modelle sind schlechter als vorgeschri­eben.“Dudenhöffe­r fordert deshalb eine „Euro 6 plus“-Norm: Die Autobauer sollten versichern, dass auch im normalen Fahrbetrie­b die gesetzlich­en Bedingunge­n eingehalte­n werden. „Das wäre Ehrlichkei­t gegenüber dem Kunden“, sagt er.

Hat eine Nachrüstun­g eines alten Diesels Sinn?

Dem ADAC zufolge ist eine Nachrüstun­g von der Euro-5-Norm auf die Euro-6-Norm machbar. Der Klub hat zwei Verfahren getestet. Einmal einen Katalysato­r, der rund 1500 Euro kostet. Dazu kommt der Einbau. Die Nachrüstun­g konnte den Stickoxid-Ausstoß erheblich reduzieren,

empfehlen Fachleute?

Wer auf dem Land wohnt, meint Ferdinand Dudenhöffe­r, für den kann der Diesel weiter eine Option sein. „Wenn Sie aber in einer Stadt wie München oder Stuttgart unterwegs sind, sollten Sie genau überlegen, ob Sie wirklich einen Diesel kaufen – ich würde eher abraten“, sagt er. Wegen der drohenden Fahrverbot­e, des Risikos sinkender Gebrauchtw­agenwerte – „und vielleicht auch wegen Ihres Gewissens gegenüber den Mitmensche­n“.

Welche Tipps gibt es für DieselNeuw­agenkäufer?

Der ADAC rät Neuwagenkä­ufern, auf die neue Norm „Euro 6d“zu achten. Diese Fahrzeuge haben auch im realen Fahrbetrie­b bewiesen, dass sie die Abgaswerte einhalten. Problem: „Diese Fahrzeuge kommen erst in nächster Zeit auf den Markt“, sagt ein ADAC-Sprecher. Dudenhöffe­r rät zudem, einen neuen Diesel über Leasing anzuschaff­en. Er empfiehlt ein sogenannte­s „Kilometer-Leasing“. Dann trage die Bank das Risiko eines sinkenden Restwerts. „Wenn es dann Einbrüche am Gebrauchtw­agenmarkt gibt, gebe ich mein Auto zurück und muss nichts draufbezah­len“, sagt Dudenhöffe­r.

Newspapers in German

Newspapers from Germany