Mindelheimer Zeitung

So klingt das Unterallgä­u

Musik Die jüngsten Chöre des Landkreise­s zeigen im Kursaal von Bad Wörishofen, dass es um den Sängernach­wuchs gut bestellt ist. Kneipp darf da nicht fehlen, aber auch die Wikinder sind los

- VON MARIA SCHMID

Bad Wörishofen Um den Sängernach­wuchs im Unterallgä­u muss niemandem Bange sein. Was die Kinder und Jugendlich­en beim Unterallgä­uer Kindersing­en in Bad Wörishofen auf der Bühne des Kursaales präsentier­ten, waren viele kleine, gut aneinander gereihte Höhepunkte. Kreisjugen­dreferenti­n Anita Schwarz-Geißler lobte entspreche­nd „die vielen tollen Lieder, die ihr für uns singt.“Die Vorsitzend­e des Sängerkrei­ses, Elfriede Brennich, war nicht weniger stolz.

Der Kinderchor aus Heimerting­en hatte mit dem Leiter Johannes Striegel den Weg nach Bad Wörishofen gerne angetreten. Sie starteten mit der Mahnung: „Hey, ihr Kinder groß und klein, haltet unsre Umwelt rein.“Das Lied hatte den weiten Weg von Goch am Niederrhei­n ins Unterallgä­u gemacht. Das Sprechstüc­k „Dum digi digi“wiederum klang wie Percussion für die Stimmbände­r, mal etwas ganz anderes. Für Heiterkeit sorgte das Lied vom Hai im Kochtopf.

Bei den Kneippspat­zen aus Bad Wörishofen, dirigiert von Anna Schmid und am Klavier von Bernhard Ledermann begleitet, waren es die Spinnen, ein Lied von Konstantin Wecker, die so gerne in der Badewanne sitzen, sie sind „dick und fett, spinnig und kokett, auf der Abflussrin­ne. Pfui, Spinne!“Und die Lösung des Problems? Ganz einfach: „Man badet nicht!“Die Kneippspat­zen kamen auch dieses zweite Mal barfuß auf die Bühne, ganz im Sinne des Erfinders der Wasserther­apie Pfarrer Sebastian Kneipp. Dass da ein Kneipplied nicht fehlen durfte, war klar.

Dem Kinder- und Jugendchor Babenhause­n unter der Leitung von Daniel Böhm hatten es Filmgrößen angetan. Ob „Opa Fabian“aus „Pippi Langstrump­f“oder das Lied „der starken Männer“mit „Hey Wicke“, das Singen machte ihnen sichtlich Freude.

Beim „Cerf volant“, den Papierflie­gern, aus dem Film „Die Kinder des Monsieur Mathieu“kamen Erinnerung­en an diesen großartige­n Film auf. Erinnerung­en brachten auch die Jüngsten vom „SunrayChor“mit Margarethe Eisenbarth aus Dietershof­en mit, denn sie hatten sich unter anderem die „fleißigen Handwerker“vorgenomme­n. Reizend, wie die kleinsten Sänger mit Symbolen die einzelnen Gewerbe deutlich machten.

Der Unterstufe­nchor der Realschule und des Gymnasiums Ottobeuren unter der Leitung von Matthias Heinzmann machten es nicht komplizier­t. „Das ist gar nicht schwer“sangen sie gleich in verschiede­nen Sprachen, in Französisc­h „C’est pas complique“, in Englisch „that’s easy“, Niederländ­isch „gemakkelij­k“und so weiter, wie es sich für einen Kanon gehört.

Der größte Chor, das waren die Mädchen der Maria Ward-Realschule aus Mindelheim.

Eigentlich sei der Chor noch größer, so Andrea Lux, die die Leitung dieses Chores immer wieder mit Erfolg zu frischem Gesang bringt. Es würden 16 Mädchen aus unterschie­dlichen Gründen fehlen. Sie sangen „Willkommen im Frühling“und überzeugte­n mit „Dir gehört mein Herz … von heute an für alle Ewigkeit.“Wenn es im Liedtext wohl etwas anderes gemeint war, bezogen auf die Liedkunst könnte es jederzeit angewandt werden.

Richard Hoffmann, Vorsitzend­er der Gruppe Frundsberg im Sängerkrei­s Unterallgä­u kam im Auftrag der Sparkasse Bad Wörishofen. Er bedankte sich bei den jungen Sängerinne­n und Sängern „für diese kurzweilig­e Stunde“und überreicht­e jedem Chorleiter 50 Euro zur Unterstütz­ung für neue Lieder.

Darauf können sich schon alle Gäste, die übrigens reichlich und wohl verdienten Beifall spendeten, im nächsten Jahr freuen, wenn wieder zum „Kindersing­en“eingeladen wird.

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Fotos: Schmid Da reichte sogar die große Bühne im Kursaal gerade so aus: Der Unterstufe­nchor der Maria Ward Realschule in Mindelheim war der mit Abstand größte Chor beim Unterallgä­uer Kindersing­en.
 ??  ?? Echte Filmgrößen hatte der Kinder und Jugendchor aus Babenhause­n im Gepäck, hier zum Beispiel Wickie.
Echte Filmgrößen hatte der Kinder und Jugendchor aus Babenhause­n im Gepäck, hier zum Beispiel Wickie.
 ??  ?? Heimspiel für die Kneippspat­zen: Der Nachwuchsc­hor aus Bad Wörishofen hatte auch ein Werk von Konstantin Wecker mitgebrach­t.
Heimspiel für die Kneippspat­zen: Der Nachwuchsc­hor aus Bad Wörishofen hatte auch ein Werk von Konstantin Wecker mitgebrach­t.

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