Freude über eine erfrischende Spende Innenstadt
Die neue Kneipp-Anlage an der Turnhalle ist in Betrieb. Ihr Stifter ist Burkhart Grob
Bad Wörishofen Es gibt wieder eine große Kneipp-Anlage an der Kaufbeurer Straße, direkt am Schulgelände. Von Einheimischen und Kurgästen wurde diese erfrischende Oase nach Abriss des alten Wassertretbeckens schmerzlich vermißt. Die Anlage musste dem Neubau der Dreifachturnhalle weichen. Um so größer war nun die Freude über die Einweihung einer neuen Anlage, die nun direkt vor der Turnhalle ihren Platz hat.
In Anwesenheit zahlreicher Stadträte und Ehrengäste übergab sie gestern Bürgermeister Paul Gruschka der Öffentlichkeit. Zu verdanken hat die Stadt dieses neue Plätzchen für Ruhe und Entspannung dem zwischenzeitlich verstorbenen Unternehmer Burkhart Grob, der noch zu Lebzeiten die Übernahme der Kosten für dieses Projekt in Höhe von 41 624 Euro zusagte. Der Verschönerungsverein Bad Wörishofen legte für eine Gießkanne, die auch Kniegüsse erlaubt und aus der ständig frisches Wasser fließt, noch 1954 Euro drauf. Auch das Kurhotel Edelweiß aus Bad Wörishofen ließ sich nicht lumpen und ließ für die Ruhebänke 1008 Euro springen.
„Wir sind alle Kneippianer, denn das Kneippen macht uns froh“, sangen zur Eröffnung der neuen Anlage die Kinder der Klasse 3b der Pfarrer-Kneipp-Grundund Mittelschule. Sie stimmten mit dieser Kneipp-Hymne auf die Segnung der neuen Anlage ein. Die nahmen der katholische Pfarrer Andreas Hartmann und Prädikant Manfred Gittel für die evangelische Gemeinde vor. Während Hartmann auf die Heilkraft des Wassers verwies, schickte Gittel als Stoßgebet zum Himmel: „Herr lass diese Kneipp-Anlage zu einem Treffpunkt für Jung und Alt werden, damit nicht nur der Körper, sondern auch Geist und Seele von ihr profitieren“.
Gemeinsam enthüllten Christian Grob – der Sohn des Stifters – und Rathauschef Paul Gruschka eine Gedenktafel, die an Burkhart Grob erinnert. Grob, so der Bürgermeister, habe Pausen zur Erholung, wie auch Inspiration für sehr wichtig erachtet. Zudem sei ihm die Förderung der Gesundheitspflege eine Herzensangelegenheit gewesen. Die von Norbert Sprockamp grafisch gestaltete Steele erklärt in Auszügen auch die Kneipp‘sche Gesundheitslehre.
Rektor Günter Blasini bedankte sich bei der Stadt dafür, dass die neue Wassertretstelle, ein „Alleinstellungsmerkmal unserer Schule“, wie er sagte „nicht dem Rotstift zum Opfer gefallen ist“. Bekanntlich spart die Stadt derzeit an allen Ecken und Enden, um die Haushaltsauflagen des Landratsamtes zu erfüllen. „Pfarrer Kneipp lächelt uns heute zu und das ist weit mehr wert, als das Hochdruckgebiet Walrita, das man sich für 299 Euro ohne Mehrwertsteuer kaufen kann“, scherzte Blasini.
Nach der offiziellen Eröffnung nahmen die Drittklässler die neuen Becken in Beschlag. Und während die Ehrengäste mit einem Gläschen Sekt anstießen und Spender wie Organisatoren des Projektes hochleben ließen, erfrischten sich die Kleinen bei Temperaturen um 30 Grad genau so, wie es in Bad Wörishofen seit Kneipps Zeiten getan wird: mit Wassertreten.