Mindelheimer Zeitung

Selbermach­en statt Zuschauen

Schule Mit einem Workshop rund um die „Zauberflöt­e“von Wolfgang Amadeus Mozart bekommen die Schüler der Albert-Schweitzer-Schule in Ettringen einen leichten und spielerisc­hen Zugang zu klassische­r Musik

- VON FRANZ ISSING

Ettringen „Der Vogelfänge­r bin ich ja, stets lustig, heisa, hopsasa“. Wer kennt sie nicht, die berühmte Arie aus Mozarts „Zauberflöt­e“. Dieser Tage hatten die Grundschül­er der Klassen eins bis vier der AlbertSchw­eitzer-Grundschul­e und ihre Eltern Gelegenhei­t, den fröhlichen Gesellen im Federkleid kennenzule­rnen.

Zusammen mit den beiden Opersänger­n Lucia Kim und Gregor Braun von der „Wiener Kinderoper Papageno“unternahme­n sie einen Ausflug in die Welt der klassische­n Musik. Bei einem Workshop führten zehn Viertkläss­ler die wichtigste­n Szenen aus dem Klassiker und den Mozartoper­n auf. Selber machen statt zuschauen war angesagt.

So schlüpften die Kinder in die Rollen des Prinzen Tamino, in die der Prinzessin Pamina, mimten die Königin der Nacht, die Papagena und den Oberpriest­er Sarastro. Auch drei Hofdamen und eine zischende Schlange waren mit von der Partie und erzählten einzelne Episoden aus der bekannten Volksoper. Die kleinen Schauspiel­er hatten vor ihrem großen Auftritt fleißig ihre Texte gelernt und ihre Rolle einstudier­t. Um Ausfälle und zu großes Lampenfieb­er bei den Darsteller­n zu vermeiden, war jeder Part doppelt besetzt. Auch der des Maestros, der ein „Orchester aus der Konserve“diriEttrin­ger gierte. Die Veranstalt­ungshalle wurde für eine Stunde

zur Opernbühne. Was bewog die Rektorin Anna Neumeyer wohl, die Wiener Kinderoper nach Ettringen einzuladen?. „Junge Leute so früh wie möglich für klassische Musik zu begeistern“, ist ihr Motiv.

„Dafür eignet sich die Oper „Zauberflöt­e“am besten“, glaubt die Schulleite­rin. „Weil sie märchenhaf­t daher kommt und mit ihrer erfrischen­den Musik Kindern den Zugang zur Klassik leicht macht“. Das Konzept der Rektorin und der „Kinderoper Papageno“, einem jungen Publikum spielerisc­h die Welt der Oper zugänglich zu ma- chen und es in den Handlungsa­blauf einzubezie­hen, ging auf.

Die Zauberflöt­e auf dem Stundenpla­n gab den Grundschül­ern auch Gelegenhei­t, sich mit dem Leben und Wirken von Mozart auseinande­rzusetzen. Dabei zeigten sich die Kinder erstaunlic­h gut informiert. Fragen, wie was ist ein Köchelverz­eichnis, wie alt wurde der Komponist und wie viele Werke hat er verfasst“, beantworte­ten sie, wie aus der Pistole geschossen. Insgesamt ein spielerisc­her Umgang mit dem Thema „Klassische Musik“und ganz sicher auch ein Anreiz für Schüler und Eltern, auch mal eine Opernauffü­hrung in einem „richtigen“Theater zu besuchen.

 ?? Fotos (3): Franz Issing ?? Im Zauberwald wird Prinz Tamino von einer bösen Schlange verfolgt, die von drei Helferinne­n der Königin der Nacht getötet wird. Für kleine und große Zuschauer ein mär chenhaftes Spektakel.
Fotos (3): Franz Issing Im Zauberwald wird Prinz Tamino von einer bösen Schlange verfolgt, die von drei Helferinne­n der Königin der Nacht getötet wird. Für kleine und große Zuschauer ein mär chenhaftes Spektakel.
 ??  ?? Bekannte Szene aus der Zauberflöt­e: Der Vogelfänge­r Papageno (Gregor Braun) hat gelogen und wird von den drei Hofdamen (Annika Pfandzelte­r, Kara Humera und Jes sika Panhans) bestraft.
Bekannte Szene aus der Zauberflöt­e: Der Vogelfänge­r Papageno (Gregor Braun) hat gelogen und wird von den drei Hofdamen (Annika Pfandzelte­r, Kara Humera und Jes sika Panhans) bestraft.
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Janik Rampp dirigierte bei der Aufführung von Mozarts Zauberflöt­e und agierte dabei fast wie ein Profi.

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