Der Stadt gehen die Kita Plätze aus
Betreuung In der Gartenstadt und in St. Anna reicht das Angebot schon jetzt nicht mehr aus. Marion Böhmer-Kistler berichtet von frustrierten Eltern. Bad Wörishofen muss reagieren. Im Gespräch ist ein weiterer Neubau
Bad Wörishofen Die Nachfrage nach Betreuungsplätze für Kinder steigt in Bad Wörishofen so stark an, dass nun die Plätze knapp werden. Im Kindergarten St. Anna gibt es aktuell 16 Plätze zu wenig für den September. Im Januar 2018 bietet sich das gleiche Bild. Auch der neue Kindergarten in der Gartenstadt ist schon wieder zu klein. Heuer fehlen drei Plätze, im nächsten Januar sind es fünf.
Diese Zahlen nennt Werner Würstle, der im Rathaus für die Planung der Betreuungsplätze zuständig ist. Auch bei den Krippen bietet sich ein ähnliches Bild. Im Glückshaus können vier Betreuungswünsche nicht erfüllt werden, in der Krippe St. Anna sind es fünf. Bei den Krippen gibt es sogar insgesamt gesehen ein Unterangebot von heuer sieben Plätzen für September. Im nächsten Januar sieht es wieder etwas besser aus, da stehen aktuell neun Plätze mehr als benötigt zur Verfügung.
Die Gesamtsituation der Kindergärten in Bad Wörishofen ist da noch besser. Heuer gibt es über alle Einrichtungen hinweg 19 Plätze mehr als benötigt, im Januar sind es noch 12 Plätze mehr. In diese Berechnung fließen alle Kindergartenplätze ein, in der Gartenstadt, im Glückshaus, in Schlingen, in Stockheim, in St. Anna, in Dorschhausen und Kirchdorf. Das kann man so machen, das ist auch rechtens.
Würstle sagte aber auch, dass das Landratsamt es gerne sähe, wenn jede Einrichtung für sich genommen betrachtet werde. Auch das Landratsamt hat Bad Wörishofen bereits darauf hingewiesen, dass es künftig knapp wird. Würstle sagt, man müsse „am Ball bleiben“. Weil zum Januar 2018 nach Lage der Dinge 16 Krippenkinder in den Kindergarten wechseln, gibt es noch Spielraum, daher die neun Plätze mehr. Aber auch Würstle teilt die Meinung des Landratsamtes, dass Bad Wörishofen in naher Zukunft weitere Betreuungsplätze brauchen wird. Würstle nennt den 1. September 2018. Bis dahin benötige man weitere Krippenplätze. Im Stadtrat sagte Würstle nun, er würde aber davon abraten, an bestehende Kindergärten eine weitere Gruppe anzubauen. Denn Würstle hat recherchiert, dass es bald „lukrative Förderprogramme“geben wird, wie er sagt. „Da sollten wir schauen, dass wir bald eine neue Einrichtung kriegen.“Eine neue Kita soll also her, wenn es nach Würstle geht, am besten zwischen den beiden nun stark nachgefragten Einrichtungen St. Anna und Gartenstadt.
Marion Böhmer-Kistler (CSU) untermauerte den Bedarf mit Hinweisen von Eltern, die sie erhalten habe. Demnach sei es schon jetzt der Fall, dass Anmeldeversuche ins Leere gingen, weil keine Plätze mehr in der Wunscheinrichtung frei seien. Da werde dann geraten, sich anderswo zu bewerben oder gleich in jeder der Bad Wörishofer Kitas, berichtete Böhmer-Kistler. Eltern seien gefrustet, sagte sie und wollte von Würstle wissen, ob man da nicht ein besseres Anmeldeverfahren finden könne. Dass es hier bereits klare Regeln gebe, machte wiederum Würstle deutlich. „Wir haben einen Anmeldetag.“An diesem Tag können Eltern ihre Kinder für die Betreuung anmelden. „Für Kinder über drei Jahre gibt es in Bad Wörishofen immer einen Kindergartenplatz“, stellte Würstle klar.
„Nur vielleicht eben nicht dort, wo gewünscht“, schränkte er ein. Wie stark die Betreuungswünsche der Eltern in der Kneippstadt zugenommen haben, zeigt ein Blick in die Statistik. Demnach haben sich die gebuchten Betreuungszeiten seit dem Jahr 2012 bis heute verdoppelt. Seither hat sich auch der Personalstand in den Kitas verdoppelt. 2012 gab es noch 17 Angestellte, heute sind es 34.