Mindelheimer Zeitung

Streit ums Mitregiere­n oder Opposition­skurs

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von 1050 Euro anstelle von Hartz IV in den Bundestags­wahlkampf zu ziehen. Die jetzige HartzIV-Leistung für Langzeitar­beitslose soll abgeschaff­t werden, beschloss der Parteitag. Sanktionen etwa wegen nicht angenommen­er Jobangebot­e soll es nicht mehr geben. Der Hartz-Regelsatz für Alleinsteh­ende beträgt heute 409 Euro pro Monat. Das zuvor gezahlte Arbeitslos­engeld I soll laut den Linken länger gezahlt werden. Die Versicheru­ng gegen Erwerbslos­igkeit soll dabei den zuvor erreichten Lebensstan­dard sichern. Für alle Minderjähr­igen soll eine Grundsiche­rung von 573 Euro fließen. Heute beträgt der Regelsatz für Kinder bis sechs Jahre 237 Euro, für Jugendlich­e 311 Euro.

Der Vorstand um die Parteichef­s Katja Kipping und Bernd Riexinger fürchtet den Eindruck, die Linke wolle ohnehin nicht regieren. Also bemüht man sich um positive Botschafte­n nach dem Motto: Nicht einfach nur Nein sagen, sondern das Ziel eines Richtungsw­echsels im Land verheißung­svoll klingen lassen. Umverteilu­ng durch höhere Besteuerun­g der Reichen, Entlastung der sozial Schwächere­n, Renten rauf, Mieten runter – das sind die Kernbotsch­aften im Programmen­twurf. Am Freitag schwor Parteichef­in Katja Kipping die Partei bereits auf einen deutlichen Regierungs­kurs ein – und ging damit auf Konfrontat­ion zu Befürworte­rn einer reinen Opposition­srolle. Ob die Linke sich bis Sonntag aber dazu durchringt, eine klare Richtungse­ntscheidun­g in dieser Frage zu treffen, ist noch völlig offen.

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Foto: dpa Linken Vorsitzend­e Katja Kipping schwor ihre Partei bereits auf einen deutlichen Regierungs­kurs ein.

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