„Deutscher Kaiser“soll Bürgerhaus weichen
Gemeinderat Wenn alles klappt, könnte es im nächsten Frühjahr mit dem Neubau losgehen
Amberg Die Tage des „Deutschen Kaisers“scheinen gezählt. Die Gemeinde will am Standort der Gaststätte und auf dem bereits in ihrem Eigentum befindlichen, angrenzenden Grundstück ein Dorfgemeinschaftshaus mit Außenanlagen errichten. Bei gemeinsamen Sitzungen von Gemeinderat und der „Teilnehmergemeinschaft Dorferneuerung“(TG) Mitte Oktober vergangenen Jahres stellten vier Architekten Entwürfe für eine Bebauung vor. Auf besondere Gegenliebe auch der Bürger stießen die Pläne des Buchloer Architekten Ulrich Förg. „Weil der am ehesten unsere Vorgaben für das Projekt erfüllt“, macht Bürgermeister Peter Kneipp deutlich.
Der Auftrag zur Errichtung eines Dorfgemeinschaftshauses wurde von der Kommune noch nicht vergeben. Beschlossen wurde von den Gemeinderäten in jüngster Sitzung lediglich, beim Amt für ländliche Entwicklung in Krumbach eine Bezuschussung der sich auf etwa 200 000 Euro belaufenden Planungsleistungen zu beantragen. Mit einem Punktekatalog will sich die Gemeinde zudem für das „ELERProgramm“der EU bewerben. Dabei spekuliert sie auf eine 60-prozentige Förderung der mit 1,5 Millionen veranschlagten, reinen Baukosten für die neue Begegnungsstätte.
„Die Zuschüsse aus Brüssel werden in einem bayernweiten Rankingverfahren gewährt“, informierte Rathauschef Kneipp. Er hofft, dass Amberg mit einer guten Punktezahl im Herbst dieses Jahres in die Zuteilung kommt. „Wenn die Fördergelder fließen“, so der Bürgermeister, „können wir im Frühjahr 2018 mit dem Bau beginnen“. Klappt es nicht, will die Gemeinde im nächsten Jahr erneut am Rankingverfahren teilnehmen und sich um Zuschüsse bemühen.
Doch die Gemeinderäte sind recht zuversichtlich. Amberg hat dieses Prozedere bei der Umgestaltung des Kirchplatzes schon einmal durchlaufen und aus dem EU-Topf für die Dorfverschönerung 130 000 Euro erhalten. Nach Vergabe des Planungsauftrages soll alles sehr schnell gehen, „weil es Bürger und Vereine kaum erwarten können, ihr neues Dorfgemeinschaftshaus mit Saal, mobiler Bühne, Cateringküche, Nebenräumen sowie modernen, sanitären Einrichtungen in Besitz zu nehmen“, so Kneipp.
Abgelehnt wurde von den Gemeinderäten mit sechs gegen vier Stimmen der Antrag zum Neubau eines Schafstalles mit Lagerfläche in der Hauptstraße 11. Das Gremium ließ keine weitere Grenzbebauung dort zu. Keine Zustimmung fand auch eine Voranfrage zum Neubau eines Vierfamilien-Wohnhauses in der Türkheimer Straße 12. Vier Wohneinheiten mit acht erforderlichen Stellplätzen lehnten die Räte wegen zu geringer Grundstücksgröße ab.