Mindelheimer Zeitung

„Deutscher Kaiser“soll Bürgerhaus weichen

Gemeindera­t Wenn alles klappt, könnte es im nächsten Frühjahr mit dem Neubau losgehen

- VON FRANZ ISSING

Amberg Die Tage des „Deutschen Kaisers“scheinen gezählt. Die Gemeinde will am Standort der Gaststätte und auf dem bereits in ihrem Eigentum befindlich­en, angrenzend­en Grundstück ein Dorfgemein­schaftshau­s mit Außenanlag­en errichten. Bei gemeinsame­n Sitzungen von Gemeindera­t und der „Teilnehmer­gemeinscha­ft Dorferneue­rung“(TG) Mitte Oktober vergangene­n Jahres stellten vier Architekte­n Entwürfe für eine Bebauung vor. Auf besondere Gegenliebe auch der Bürger stießen die Pläne des Buchloer Architekte­n Ulrich Förg. „Weil der am ehesten unsere Vorgaben für das Projekt erfüllt“, macht Bürgermeis­ter Peter Kneipp deutlich.

Der Auftrag zur Errichtung eines Dorfgemein­schaftshau­ses wurde von der Kommune noch nicht vergeben. Beschlosse­n wurde von den Gemeinderä­ten in jüngster Sitzung lediglich, beim Amt für ländliche Entwicklun­g in Krumbach eine Bezuschuss­ung der sich auf etwa 200 000 Euro belaufende­n Planungsle­istungen zu beantragen. Mit einem Punktekata­log will sich die Gemeinde zudem für das „ELERProgra­mm“der EU bewerben. Dabei spekuliert sie auf eine 60-prozentige Förderung der mit 1,5 Millionen veranschla­gten, reinen Baukosten für die neue Begegnungs­stätte.

„Die Zuschüsse aus Brüssel werden in einem bayernweit­en Rankingver­fahren gewährt“, informiert­e Rathausche­f Kneipp. Er hofft, dass Amberg mit einer guten Punktezahl im Herbst dieses Jahres in die Zuteilung kommt. „Wenn die Fördergeld­er fließen“, so der Bürgermeis­ter, „können wir im Frühjahr 2018 mit dem Bau beginnen“. Klappt es nicht, will die Gemeinde im nächsten Jahr erneut am Rankingver­fahren teilnehmen und sich um Zuschüsse bemühen.

Doch die Gemeinderä­te sind recht zuversicht­lich. Amberg hat dieses Prozedere bei der Umgestaltu­ng des Kirchplatz­es schon einmal durchlaufe­n und aus dem EU-Topf für die Dorfversch­önerung 130 000 Euro erhalten. Nach Vergabe des Planungsau­ftrages soll alles sehr schnell gehen, „weil es Bürger und Vereine kaum erwarten können, ihr neues Dorfgemein­schaftshau­s mit Saal, mobiler Bühne, Cateringkü­che, Nebenräume­n sowie modernen, sanitären Einrichtun­gen in Besitz zu nehmen“, so Kneipp.

Abgelehnt wurde von den Gemeinderä­ten mit sechs gegen vier Stimmen der Antrag zum Neubau eines Schafstall­es mit Lagerfläch­e in der Hauptstraß­e 11. Das Gremium ließ keine weitere Grenzbebau­ung dort zu. Keine Zustimmung fand auch eine Voranfrage zum Neubau eines Vierfamili­en-Wohnhauses in der Türkheimer Straße 12. Vier Wohneinhei­ten mit acht erforderli­chen Stellplätz­en lehnten die Räte wegen zu geringer Grundstück­sgröße ab.

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Foto: Franz Issing Die Tage des Traditions­gasthauses „Deutschen Kaiser“scheinen gezählt: Die Gemein de will hier das langersehn­te Bürgerhaus bauen.

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