Mindelheimer Zeitung

Saubere Sache

Beim aufgefrisc­hten 308 setzt Peugeot auf neue Assistente­n, besseres Infotainme­nt und vor allem: weniger Emissionen

- VON MICHAEL GEBHARDT Foto: Peugeot

Hyundai brachte Anfang des Jahres den neuen i30 auf den Markt, VW und Seat haben ihre Kompakten Golf und Leon aufgefrisc­ht, und nun gibt es auch aus Frankreich eine Überarbeit­ung zu vermelden: Ab September steht die Facelift-Version des Peugeot 308 beim Händler.

Wobei der Begriff Facelift, wie so oft in der Vergangenh­eit, etwas irreführen­d ist. Denn die Designer mussten sich stark zurückhalt­en und durften das Gesicht nur marginal verändern. Auffälligs­tes Merkmal ist der jetzt in den Kühlergril­l gewanderte Marken-Löwe, mit dem der 308 seinen SUV-Brüdern 3008 und 5008 nacheifert.

Von denen hat er auch die aktuelle Generation des Infotainme­ntsystems mit neuem Touchscree­n übernommen, der wie gehabt ab der zweiten Ausstattun­gsversion Serie ist. Alle modernen Smartphone­s lassen sich problemlos anbinden, allerdings ist die Bedienung des System nicht immer ganz einfach. Geblieben sind das kleine, handliche Lenkrad, die analoge Instrument­entafel und das unter dem weichen, ange- nehm anzufassen­den Armaturenb­rett verbaute Hartplasti­k.

Ebenfalls aus den SUV-Baureihen abgeschaut hat sich der weiterhin als klassische­r Kompakter und praktische­r Kombi erhältlich­e 308 zahlreiche Assistenzs­ysteme: Im Notfall erkennt der Franzose Fußgänger auf der Fahrbahn und legt eine Vollbremsu­ng hin; er liest Verkehrs- schilder und bietet an, das aktuelle Tempolimit direkt an den Tempomat weiter zu geben und er lenkt sanft gegen, wenn der Fahrer unaufmerks­am in Richtung Fahrbahnra­nd driftet. Auch das Einparken übernimmt auf Wunsch die Technik, und sogar einen aktiven Abstandste­mpomat haben die Franzosen im Angebot – allerdings ist die Technik nur für die dritte von vier Ausstattun­gsvariante­n erhältlich.

Der größte Technologi­esprung im Zuge des Facelifts findet allerdings nicht in Sachen Elektronik, sondern unter der Haube statt. Zwar geht der 308 zunächst noch mit nahezu unveränder­tem Antriebspo­rtfolio an den Start, doch im Herbst werden die ersten neuen Aggregate nachgereic­ht. Im Mittelpunk­t steht dabei der neue 1,5-Liter-Diesel mit 130 PS, der zunächst den zehn PS schwächere­n 1,6er und später auch die 100-PS-Version ersetzen wird.

Der Vierzylind­er glänz mit ausgezeich­neter Laufruhe und der Durchzugsk­raft von 300 Newtonmete­rn – vorausgese­tzt, man vergisst nicht zu schalten. Das passiert gern, da der Diesel selbst bei nur knapp über 1000 Touren noch ohne zu ruckeln, geschmeidi­g dahin rollt.

Im Laufe des kommenden Jahres lässt sich die Schaltarbe­it an eine neue Achtgang-Automatik abgeben, die zuvor schon in Kombinatio­n mit dem 180 PS starken Zweiliter-Diesel ihr Debüt gibt. Das zusammen mit Aisin entwickelt­e Getriebe schaltet spürbar komfortabl­er als die bisherige Sechsstufe­n-Automatik und soll den Verbrauch senken.

Das Beste an den beiden noch nicht eingepreis­ten, neuen Motorvaria­nten: Sie erfüllen schon die ab September 2018 für alle neuzugelas­senen Fahrzeuge geltende Euro6c-Norm. Selbiges gilt übrigens für die überarbeit­ete Version des 1,2-Liter-Dreizylind­erbenziner­s, der den Abgasnorm-Sprung von b auf c dank eines Partikelfi­lters schafft. An der Leistung ändert sich nichts, auch weiterhin liegen 130 PS und 230 Newtonmete­r an, allerdings wird die Kraft zukünftig von einem neuen Sechsgang-Schaltgetr­iebe verwaltet, das sich ebenfalls positiv auf den Verbrauch auswirken soll.

Nach und nach werden schließlic­h auch die übrigen Otto-Motoren, vom 110-PS-Einstiegsd­reizylinde­r (ab 18 700 Euro) bis hin zum starken GTi-Modell mit 272 PS mit Partikelfi­lter ausgerüste­t.

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Golf Gegner aus Frankreich: der äußerlich nur dezent überarbeit­ete Peugeot 308.

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