Dürfen auf Gräbern auch Nutzpflanzen wachsen?
Tomaten auf dem Grab – geht gar nicht. Das fand jedenfalls eine Fried hofsreferentin und war der Meinung, dass ein Friedhof kein Schrebergarten sei. Nach langem Rechtsstreit über die Art der Grabbepflanzung fiel die Ent scheidung aber zugunsten der Frau aus, die ihre Großeltern auf diese Wei se ehren wollte. Wir haben Passanten befragt: Dürfen auf Gräbern auch Nutzpflanzen wachsen?
Umfrage: Thessy Glonner
„Ich habe diesen Fall in der Presse verfolgt und auch die unterschiedlichen Meinungen dazu wahrgenommen. Egal, wie man darüber denkt: Fest stand doch, dass die Verstorbene Tomaten wohl sehr gern gehabt hat. Also war es in Ordnung, dass es so gemacht wurde.“
Ernst Reuter,
Baisweil
„Eigentlich gehört ein Gemüsegarten ja eher zum Haus. Das wäre eben der ganz normale Fall. Doch hier verhält es sich schließlich ein wenig anders. Denn letztlich, wenn man das Ganze mal mit dem Herzen betrachtet, sieht es so aus, dass ich’s verstehen kann.“
Michaela Hertel,
Bad Wörishofen
„Aus Pietätsgründen bringt man die Stätte der Ruhe mit der normalen Ordnung in Verbindung. Doch wenn ich mich um die Toten kümmere und mit dem Grabschmuck dadurch etwas in Erinnerung bringe was zu ihnen gehörte, dann ist das ja auch eine Art zu trauern.“
Martina Bumiller,
Münstertal/Bad Wörishofen
„Zum Glück leben meine Großeltern ja noch. Ich finde aber Tomaten auf einem Grab überhaupt nicht schön, und meiner Mama gefällt das auch gar nicht. Wir sind beide der Meinung, dass auf dem Friedhof und den Gräbern nur so richtig schöne Blumen blühen sollten.“
Lorik Ajeti,
Bad Wörishofen