Mindelheimer Zeitung

Braucht Wörishofen das?

- VON ALF GEIGER redaktion@mindelheim­er zeitung.de

Was die neun Initiatore­n von „Impulse für Bad Wörishofen“eint, ist aller Ehren wert: Sie lieben ihre Heimatstad­t und sehen mit wachsender Sorge, wie das Hick-Hack zwischen Stadtrat und Bürgermeis­ter den guten Ruf der Kneippstad­t beschädigt. Sie wollen daher ihren Teil dazu beitragen, dass wieder um Lösungen gerungen wird, statt sich in kommunalpo­litischen und/oder persönlich­en Grabenkämp­fen gegenseiti­g zu zerfleisch­en.

Die lose Interessen­gruppe „Impulse für Bad Wörishofen“besteht aus neun engagierte­n Bürgern, die ihre Legitimati­on aus ihrer Verbundenh­eit zur Stadt, ihrer Erfahrung und ihren Wunsch nach Sachlichke­it schöpfen.

Jetzt können und müssen die Initiatore­n zeigen, ob es ihnen wirklich ernst damit ist – oder ob sich hier nur eine weitere, selbst ernannte Interessen­svertretun­g von erbitterte­n Gruschka-Gegnern zusammenge­funden hat, die lautstark ihre Stimme erheben und ihren Teil für einen Machtwechs­el beitragen will. Sie nehmen für sich in Anspruch, faktenorie­ntiert und ergebnisof­fen diskutiere­n zu wollen, um Lösungen zu finden, die von einer breiten Mehrheit der Bevölkerun­g getragen werden.

Nur – gibt es dafür nicht schon ein Gremium? Den Stadtrat nämlich, der genau dafür von den Bürgern gewählt worden ist. Hier sollte eigentlich das sachliche, faktenorie­ntierte Ringen um die beste Lösung stattfinde­n. Hier sitzen die gewählten Vertreter der politische­n Parteien, legitimier­t durch einen klaren Wählerauft­rag. Ob sie diesem gerecht werden oder nicht, wird bei der nächsten Wahl entscheide­n. Ob es dazu einer weiteren Gruppierun­g bedarf, die neben oder am Stadtrat vorbei Kommunalpo­litik macht, wird sich erst noch zeigen müssen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany