Braucht Wörishofen das?
Was die neun Initiatoren von „Impulse für Bad Wörishofen“eint, ist aller Ehren wert: Sie lieben ihre Heimatstadt und sehen mit wachsender Sorge, wie das Hick-Hack zwischen Stadtrat und Bürgermeister den guten Ruf der Kneippstadt beschädigt. Sie wollen daher ihren Teil dazu beitragen, dass wieder um Lösungen gerungen wird, statt sich in kommunalpolitischen und/oder persönlichen Grabenkämpfen gegenseitig zu zerfleischen.
Die lose Interessengruppe „Impulse für Bad Wörishofen“besteht aus neun engagierten Bürgern, die ihre Legitimation aus ihrer Verbundenheit zur Stadt, ihrer Erfahrung und ihren Wunsch nach Sachlichkeit schöpfen.
Jetzt können und müssen die Initiatoren zeigen, ob es ihnen wirklich ernst damit ist – oder ob sich hier nur eine weitere, selbst ernannte Interessensvertretung von erbitterten Gruschka-Gegnern zusammengefunden hat, die lautstark ihre Stimme erheben und ihren Teil für einen Machtwechsel beitragen will. Sie nehmen für sich in Anspruch, faktenorientiert und ergebnisoffen diskutieren zu wollen, um Lösungen zu finden, die von einer breiten Mehrheit der Bevölkerung getragen werden.
Nur – gibt es dafür nicht schon ein Gremium? Den Stadtrat nämlich, der genau dafür von den Bürgern gewählt worden ist. Hier sollte eigentlich das sachliche, faktenorientierte Ringen um die beste Lösung stattfinden. Hier sitzen die gewählten Vertreter der politischen Parteien, legitimiert durch einen klaren Wählerauftrag. Ob sie diesem gerecht werden oder nicht, wird bei der nächsten Wahl entscheiden. Ob es dazu einer weiteren Gruppierung bedarf, die neben oder am Stadtrat vorbei Kommunalpolitik macht, wird sich erst noch zeigen müssen.