Marschieren gegen die Willkür
Türkei: Opposition geht auf die Straße
Ankara Nach der Festnahme eines ihrer Abgeordneten hat die türkische Opposition einen „Marsch für Gerechtigkeit“gestartet. Tausende Anhänger der Republikanischen Volkspartei (CHP) gingen am Donnerstag in Ankara auf die Straße, um gegen die Festnahme des CHP-Abgeordneten Enis Berberoglu zu protestieren. Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu kündigte an, die 400 Kilometer bis zum Istanbuler Gefängnis von Berberoglu zu Fuß zu marschieren.
„Ich werde den ganzen Weg bis Istanbul laufen. Wir werden diesen Marsch fortsetzen, bis es Gerechtigkeit in der Türkei gibt“, sagte Kilicdaroglu, der bei dem Marsch durch Ankara ein Schild mit der Aufschrift „Adalet“(Gerechtigkeit) trug. Bis zum Gefängnis von Maltepe am Ostrand von Istanbul sind es gut 400 Kilometer, zu Fuß dürfte der Marsch drei Wochen dauern.
„Schulter an Schulter gegen den Faschismus“, riefen die Demonstranten bei den Protesten in Ankara. Andere hielten Plakate hoch, die „Gerechtigkeit für inhaftierte Abgeordnete“forderten. Auch in Istanbul versammelten sich hunderte Oppositionsanhänger im Macka Park und riefen: „Wir werden durch Widerstand siegen“.
„Wir sind gekommen, um Gerechtigkeit zu fordern“, sagte die Demonstrantin Funda Sakalioglu. „Wir haben es mit einer Diktatur zu tun.“Die unabhängige Abgeordnete Aylin Nazliaka sagte, sie seien auf der Straße, um dagegen zu protestieren, dass Justizentscheidungen von oben diktiert würden.
„Berberoglu wurde wegen eines Presseartikels inhaftiert“, sagte der