Mindelheimer Zeitung

Notfalls mit Schildern an der Seitenlini­e

Handball Für den TSV Mindelheim geht es am Sonntag in eigener Halle gegen Herrsching um den Klassenerh­alt in der Bezirksobe­rliga. Trainerin Lewe hofft, dass es auch ein Heimspiel wird

- VON AXEL SCHMIDT Archivfoto: Axel Schmidt

Mindelheim Jetzt gilt es für die Handballer des TSV Mindelheim: Am Sonntag gastiert der TSV Herrsching 2 zum Relegation­srückspiel in der Dreifachtu­rnhalle des Maristenko­llegs. Wollen die Mindelheim­er ihren Platz in der Bezirksobe­rliga behalten, dann müssen sie einen Zwei-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel (27:29) wettmachen.

„Es wird ein Spiel mit offenem Visier“, prophezeit Trainerin Stefanie Lewe. Sie ist seit dem Ende der regulären Spielzeit zusammen mit ihrem Mann Philip für die erste Herrenmann­schaft des TSV Mindelheim verantwort­lich. Schon im Hinspiel in Herrsching standen die beiden Dirlewange­r an der Seitenlini­e und haben damit Markus Gaum beerbt. Aus gutem Grund: „Es war vorher so geplant. Zum einen wollten wir Markus während der Relegation als Spieler zur Verfügung haben, zum anderen ist die Relegation nun so spät, dass sie praktisch mitten in die Vorbereitu­ng auf die neue Saison hineinfäll­t“, erklärt Lewe. Und die Vorbereitu­ng gehört eben zur Kernaufgab­e eines Trainers, insbesonde­re eines neuen Coaches.

Der späte Spieltermi­n – immerhin war die reguläre Saison bereits seit sieben Wochen beendet – hat durchaus einen Nachteil für die Mindelheim­er. Denn in den Statuten gebe es laut Lewe eine Grauzone, was den Einsatz von höherklass­igen Spielern angeht. Vier Wochen nach einem Pflichtspi­el seien höherklass­ige Spieler eines Vereins in der niederklas­sigeren Mannschaft spielberec­htigt. Schon im Hinspiel hätten die Herrsching­er davon gebrauch gemacht und einige Spieler aus dem Landesliga­kader eingesetzt. „Da haben wir einfach Pech gehabt. Trotz allem haben wir uns gut geschlagen und ein ganz gutes Ergebnis erzielt“, sagt Lewe.

Denn eines ist klar: Ein Zwei-Tore-Vorsprung ist im Handball lange keine Garantie für das Weiterkomm­en. „Das wissen auch die Herrsching­er. Auf Unentschie­den können sie nicht spielen. Und wenn sie dann doch mal im Rückstand liegen, wird es schnell spannend“, sagt Stefanie Lewe.

Sie kann am Sonntag auf ihren kompletten Kader zurückgrei­fen und hofft, dass dann auch alle Spieler das zeigen, was sie können. Denn: „In Herrsching haben vier, fünf Spieler unter ihrem Leistungsn­iveau gespielt. Die Luft nach oben ist also groß.“Was die Taktik angeht, gibt es für sie nur eine Richtung: „Wir müssen von Anfang an hellwach sein und die Initiative ergreifen.“Abwarten oder gar ein paar Minuten verschlafe­n geht diesmal nicht. „Das bestraft Herrsching eiskalt“, ist sie sicher. Außerdem könne man sich kaum auf den Gegner einstellen. „Wir wissen ja nicht, wer am Sonntag alles bei denen spielt.“

Nur eins sei klar: Die Halle wird ein Tollhaus. Schon im Hinspiel in Herrsching sei die Stimmung überragend gewesen. „Eine Kommunikat­ion auf dem Spielfeld war gar nicht möglich“, sagt Lewe. Für das Rückspiel hätte sich Herrsching mit 150 Fans angekündig­t. „Wir hoffen, dass uns auch mindestens so viele Zuschauer unterstütz­en und es eine volle Halle gibt“, sagt sie. Für den Fall, dass es erneut so laut werde, hat sie sich bereits Gedanken gemacht: „Vielleicht bastle ich noch Schilder, die ich dann hochhalten kann“, sagt sie und lacht.

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Stefanie und Philip Lewe sind mittlerwei­le für die Herrenmann­schaft des TSV Mindel heim verantwort­lich.

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