Mindelheimer Zeitung

Jetzt ist die Zeit für Gespräche

- VON MELANIE LIPPL redaktion@mindelheim­er zeitung.de

Eine Dorferneue­rung ist ein anstrengen­der Prozess für alle Beteiligte­n. Im besten Fall aber können am Ende alle sagen: Die Anstrengun­gen haben sich gelohnt. Wichtig für ein zufriedens­tellendes Ergebnis ist die Kommunikat­ion darüber, wie dieses Ergebnis aussehen soll.

In Pfaffenhau­sen ist viel geplant worden, gerade unter Bürgermeis­ter Roland Krieger, eine treibende Kraft hinter zahlreiche­n Projekten. Die konkreten Pläne für die Dorferneue­rung rund um den Kirchplatz wurden vor etwa einem Jahr erstmals der Öffentlich­keit vorgestell­t. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, ob der seit Monaten erkrankte Bürgermeis­ter Krieger wieder in sein Amt zurückkehr­en würde oder ob ein Nachfolger gewählt werden muss. Die Stellvertr­eter des Bürgermeis­ters und alle anderen Beteiligte­n hingen in einer Art Warteschle­ife fest; in einer Situation, für die keiner etwas konnte, die sich keiner so gewünscht hatte und die in einem so aufwändige­n Prozess wie der Dorferneue­rung denkbar ungünstig kam.

Vielleicht lag es auch an dieser außergewöh­nlichen Situation, dass der Widerstand gegen die Kirchplatz-Pläne – beziehungs­weise einzelne Details davon – erst nach gut einem Jahr lauter geworden ist und sich jetzt in einer Unterschri­ftenliste äußert. Doch sich jetzt Gedanken über mögliche Ursachen für die aktuelle Situation zu machen, ist müßig und bringt niemanden weiter.

Wichtig ist jetzt, intensiver miteinande­r ins Gespräch zu kommen. Natürlich wird nicht jeder einzelne Einwohner des Ortes genau die Gestaltung des Kirchplatz­es durchsetze­n können, die er sich persönlich vorstellt. Es geht darum, Kompromiss­e zu finden. Deshalb ist es wichtig, die Stimme zu erheben, wenn man als Bürger mit etwas nicht ganz einverstan­den ist. Erst so kann man diskutiere­n und erst so funktionie­rt eine Demokratie. Der neue Bürgermeis­ter Franz Renftle, der die fast schon fertigen Planungen quasi „geerbt“hat, kann nun zeigen, wie gut er vermitteln kann.

Denn selbst wenn die Planungen bereits weit fortgeschr­itten sind: Kommunikat­ion lohnt sich, auch in Detailfrag­en. Es geht darum, einen Platz zu schaffen, von dem am Ende jeder in Pfaffenhau­sen sagen kann: Die Anstrengun­gen haben sich gelohnt.

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