Acht Kandidaten stehen in den Startlöchern
Bundestagswahl Frist für Einreichung der Unterlagen läuft noch bis 17. Juli. Ein Zwischenstand
Die Nominierungen müssen nicht unbedingt öffentlich sein
Ostallgäu/Unterallgäu Bislang haben acht Kandidaten ihre Unterlagen beim Ostallgäuer Landratsamt eingereicht, um an der Bundestagswahl im September teilzunehmen. Zwei weitere haben ihre Kandidatur öffentlich angekündigt, die Bewerbung aber noch nicht bei den Behörden eingereicht. Doch es können noch mehr werden. Zeit haben die Parteien und unabhängigen Kandidaten noch bis Montag, 17. Juli. Ob sie dann wirklich zugelassen werden, darüber entscheidet erst der Kreiswahlausschuss am Freitag, 28. Juli. Die Bewerber müssen jeweils in einer Mitglieder- oder Vertreterversammlung geheim gewählt werden, erklärt Kreiswahlleiter Ralf Kinkel vom Landratsamt in Marktoberdorf. Neben diesen gesetzlichen Vorgaben regeln auch die Parteien das genaue Verfahren. Daher müssen die Nominierungen nicht zwangsläufig öffentlich sein.
Kinkel berichtet, dass ihm derzeit acht Wahlvorschläge vorliegen. Bei diesem Zwischenstand seien aber noch Korrekturen möglich:
CSU Hier tritt wieder Amtsinhaber Stephan Stracke an. Der 1974 geborene Jurist wohnt in Irsee, ist Stadtrat in Kaufbeuren und gehört dem Bundestag als Wahlkreisabgeordneter für den Stimmkreis Ostallgäu seit acht Jahren an. 2013 holte er 59,8 Prozent der Stimmen.
SPD Die Sozialdemokraten haben Pascal Lechler ins Rennen geschickt. Der Regierungsamtmann wurde 1980 geboren. Auf der Landesliste seiner Partei steht er auf Rang 45 – momentan stellt die SPD in Bayern aber nur 22 Abgeordnete.
Grüne Aus Obergünzburg kommt Dr. Günter Räder, der sich für die Grünen um das Direktmandat bewirbt. Er ist Agraringenieur und engagiert sich auch kommunalpolitisch. Räder findet sich auf Platz 28 der Grünen Landesliste (derzeit neun Mandate).
Linke Als hauptamtliche Betriebsratsvorsitzende bei Nestlé versucht Susanne Ferschl – 1973 geboren – aus Kaufbeuren für die Linke ein Mandat zu bekommen. Da sie auf Platz drei der linken Landesliste steht, gibt es durchaus realistische Chancen für den Einzug in den Bundestag. Momentan sitzen vier bayerische Linke im Parlament.
FDP Derzeit haben die Liberalen keine Bundestagsmandate. Die Partei setzt im Ostallgäu auf den 22-jährigen Kemptener Studenten Johannes Flott, um dies zu ändern. Er findet sich auf Platz 41 der FDPLandesliste.
AfD Aus dem Unterallgäu kommt der Rechtsanwalt Christoph Maier, den die AfD ins Rennen geschickt hat. Maier stammt aus Breitenbrunn und wurde 1984 geboren.
Bayernpartei Bereits den zweiten Kandidaten hat die BP benannt. Aufgrund rassistischer Äußerungen hatte der ursprüngliche Kandidat, der Marktoberdorfer Unternehmer Peter Fendt, seine Bewerbung zurückgezo- gen. Als Ersatz nominierte die Bayernpartei ihren Kreisvorsitzenden Jürgen Eißner. Der Marktoberdorfer Auditor wurde 1971 geboren.
ÖDP Die Ökologisch Demokratische Partei hat die Musiklehrerin Krimhilde Dornach aus Weißenhorn nominiert. Sie wurde 1966 geboren.
Nach dem Bundeswahlgesetz brauchen Parteien, die in den vergangenen fünf Jahren weder dem Bundes- noch Landtag mit mindestens fünf Abgeordneten angehörten mindestens 200 Unterschriften von Wählern, um zur Bundestagswahl zugelassen zu werden. Laut Kinkel müssen sowohl Bayernpartei als auch ÖDP diese Listen noch vorlegen.
Mindestens zwei weitere Kandidaten sind nach Informationen unserer Zeitung zu erwarten: Für die Freien Wähler geht die Kaufbeurerin Susen Knabner auf Stimmenfang. Als Unabhängiger Kandidat tritt außerdem der 61-jährige Finanzwirt Wer ner Fischer aus Kaufbeuren an.
Bei der Wahl 2013 hatten die Wahlberechtigten im Stimmkreis die Wahl zwischen elf Direktkandidaten und 20 Parteilisten. Die Wahlbeteiligung lag bei 68,8 Prozent. Der Wahlkreis umfasst neben dem Landkreis Ostallgäu und der Stadt Kaufbeuren auch große Teile des Landkreises Unterallgäus und die Stadt Memmingen.