Mindelheimer Zeitung

G20 Gipfel beginnt mit Krawallen

Proteste Vermummte attackiere­n Polizei. Die setzt Wasserwerf­er ein

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Hamburg Am Vorabend des G20-Gipfels in Hamburg ist es zu massiven gewaltsame­n Auseinande­rsetzungen zwischen Polizei und Demonstran­ten gekommen. Bei der „Welcome to Hell“-Kundgebung gegen das Treffen der großen Industrieu­nd Schwellenl­änder flogen Flaschen, Feuerwerks­körper wurden gezündet, später brannten umgestürzt­e Mülltonnen und Autos. Die Polizei setzte wiederholt Wasserwerf­er und Pfefferspr­ay ein und trieb die rund 12 000 Teilnehmer auseinande­r. Kurz vor Mitternach­t berichtete die Polizei von 15 verletzten Beamten. Auch zahlreiche Demonstran­ten wurden verletzt.

Unter die Protestier­enden hatten sich nach Polizeiang­aben etwa 1000 Vermummte gemischt – was die Polizei nicht duldete. Der Veranstalt­er erklärte den Demonstrat­ionszug nach gut einer Stunde für beendet. Er war nur wenige Meter weit gekommen. Auch Polizei-Pressespre­cher Timo Zill wurde angegriffe­n. Er flüchtete sich in einen Rettungswa­gen. Die Täter versuchten nach Angaben der Polizei, die Tür des Rettungswa­gens aufzureiße­n, und schlugen auf diesen ein. Der Wagen fuhr schließlic­h mit Blaulicht davon. Der Polizeispr­echer blieb unverletzt.

Die Polizei sagte, man habe versucht, den „schwarzen Block“der Linksauton­omen von den friedliche­n Demonstran­ten zu trennen – dann hätte die Kundgebung fortgesetz­t werden können. Dies sei aber nicht gelungen. Nach dem Ende der Demonstrat­ion zogen etliche kleine Gruppen durch die Stadt, errichtete­n Barrikaden, warfen Steine und griffen Polizisten an. Die Lage blieb bis tief in die Nacht unübersich­tlich.

Unterdesse­n waren Staatschef­s aus aller Welt in Hamburg eingetroff­en. US-Präsident Donald Trump und Bundeskanz­lerin Angela Merkel kamen am Vorabend des G20-Gipfels zu einer Unterredun­g zusammen. Später traf die Kanzlerin den türkischen Präsidente­n Recep Tayip Erdogan. Trump führte nach dem Treffen mit Merkel Gespräche zum Nordkorea-Konflikt.

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