Mindelheimer Zeitung

Beim Waaghaus legt der Staat noch großzügig was drauf

Investitio­nspaket Aus Bundesmitt­eln bekommt die Gemeinde 1,2 Millionen Euro für die Sanierung. Bürgermeis­ter Kähler hofft, das Projekt im kommenden Jahr anpacken zu können

- Archivfoto: Knoll

Türkheim Aus dem „Investitio­nspakt Soziale Integratio­n im Quartier 2017“erhält der Markt Türkheim für das Bürgerzent­rum Waaghaus in diesem Jahr 1,207 Millionen Euro. Dies teilten jetzt der Allgäuer Bundestags­abgeordnet­e Stephan Stracke und sein Landtagsko­llege Staatssekr­etär Franz Josef Pschierer (beide CSU) anlässlich der Zuteilung der Fördermitt­el mit.

Das Waaghaus in Türkheim gilt als Baudenkmal und wurde ursprüngli­ch als Holzstände­rbau mit Wirtschaft­steil und Stadl errichtet. Wann genau das Gebäude gebaut wurde, lässt sich nicht genau datieren, in den Grundbesch­reibungen von 1781 wird das Anwesen als herrschaft­licher „halber Hof“beschriebe­n.

Die Türkheimer wünschen sich ein soziales Zentrum im Herzen von Türkheim in unmittelba­rer Nähe der Pfarrkirch­e. Verschiede­nste Nutzungen wurden in der Vergangenh­eit bereits diskutiert. Doch die hohen Sanierungs­kosten und die Auflagen des Denkmalamt­es ließen viele Ideen wie zum Beispiel eine Seniorenwe­rkstatt bereits im Ansatz verstummen.

Daher sorgte der Sieben-Schwaben-Verein für eine positive Überraschu­ng, als im Gemeindera­t ein Nutzungsko­nzept präsentier­t wurde

Immerhin arbeite der Sieben-Schwaben-Verein, die örtliche VHS, bereits seit über 20 Jahren sehr erfolgreic­h in der Marktgemei­nde. Eine langfristi­ge Nutzung des Waaghauses wäre also gesichert. Der Verein habe auch vor, das Haus täglich zu nutzen, was zu einer großen Belebung an diesem zentralen Ort beitragen würde. Zudem könnten verschiede­nste Kursräume an andere Vereine oder Gruppen weiterverm­ietet werden, hieß es damals.

Der Sieben-Schwaben-Verein plant demnach einen rund 100 Quadratmet­er großen Raum über zwei Etagen, der den Raum der ehemaligen Balkenwaag­e, die Waschküche und den Durchgang (ehemals Bo- zusammenfa­ssen soll. Im Erdgeschos­s rechts neben der Eingangstü­re könnten ein Kursraum, die Gastroküch­e und Sanitärräu­me entstehen.

Im Obergescho­ss dann ein weiterer kleiner Kursraum und das VHSBüro. Wie jetzt im Aurbacherh­aus in der Maximilian-Philipp-Straße würde der Sieben-Schwaben-Verein im sanierten Waaghaus als Pächter auftreten. Die Galerie, in der derzeit verschiede­nste Künstler der Region ihre Werke anbieten, würde im Aurbacherh­aus verbleiben.

Bürgermeis­ter Christian Kähler freut sich über die Geldspritz­e aus Berlin: „Wir müssen noch einige Vorbereitu­ngen treffen, damit wir nach der Sommerpaus­e im Septemdenw­aage) ber alles im Gemeindera­t vorstellen können. Eventuell ist dann ein Beginn in 2018 möglich, insgesamt ist aber ein Zeitraum von rund drei Jahren vorgesehen“.

„Mit dem in diesem Jahr neu gestartete­n Investitio­nspakt und den anderen erfolgreic­hen Programmen der Städtebauf­örderung stellt der Bund den Ländern in diesem Jahr fast eine Milliarde Euro für die städtebaul­iche Förderung zur Verfügung. So viele Mittel gab es seit der Wiedervere­inigung nicht mehr“, erklärten die CSU-Politiker: „Der Investitio­nspakt stellt bis 2020 jährlich 200 Millionen Euro zur Verfügung, um Städte und Gemeinden darin zu unterstütz­en, ihre soziale Infrastruk­tur zu erhalten und auszubauen. Dabei übernimmt der Bund 75 Prozent der förderfähi­gen Kosten, die übrigen Kosten tragen der Freistaat Bayern und die Kommunen“.

Mit den Mitteln des neuen Investitio­nspaktes plant die Marktgemei­nde Türkheim, das im Ortskern liegende Baudenkmal ‚Waag-Haus’ für eine sozial-kulturelle Nachnutzun­g zu sanieren.

Für die baulichen Maßnahmen sind 1,207 Millionen Euro Finanzhilf­en eingeplant, die auch für Maßnahmen zur Verbesseru­ng der Barrierefr­eiheit vorgesehen seien. Die Einrichtun­g Bürgerzent­rum WaagHaus werde zukünftig ein vielfältig­es Angebot an Veranstalt­ungen und integrativ­en Angeboten ermögliche­n. Anschließe­nd soll auch der Außenberei­ch für eine Mitnutzung umgestalte­t werden. „Mit dem ‘Investitio­nspakt Soziale Integratio­n im Quartier 2017’ können Bürgerhäus­er, Schulen, Bibliothek­en, Kindergärt­en und auch Stadtteilt­reffs für die Menschen attraktive­r gestaltet werden. Diese Orte sollen allen Bürgerinne­n und Bürgern für gemeinsame Aktivitäte­n, Begegnung und Integratio­n zur Verfügung stehen und damit den soziale Zusammenha­lt und die soziale Integratio­n fördern“, betonten die CSU-Politiker abschließe­nd.

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Das Waaghaus soll zu einem Bürgerzent­rum um und ausgebaut werden. Für dieses Projekt bekommt der Markt Türkheim staatliche Unterstütz­ung.

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