Feinarbeit mit schwerem Gerät
Wettbewerb In Mindelau qualifizieren sich drei Schlepperfahrer für die bayerische Meisterschaft
Mindelau Ein Traktor ist heute kein Bulldog mehr, auch wenn der Verein in Mindelau noch immer so heißt. Dem Landwirt steht heute ein hochmodernes aber auch sensibles Arbeitsgerät zur Verfügung, das bedient werden will. Die besten Traktorfahrer Bayerns treffen sich Ende September in Ebersberg zur Fahrt um die Bayerische Meisterschaft. Qualifiziert dafür haben sich bei einem gemeinsamen Schlepperturnier von Bulldog-Club Mindelau und dem AMC Mindelheim Markus Schuster, Johannes Schwarz und Alfred Lutz. Letzterer ist auch amtierender Präsident des Bulldog-Clubs. Die Prüfungsaufgaben sind seit Jahren fast gleich geblieben. So müssen die Teilnehmer zum Beispiel mit dem Traktor samt Anhänger, auf dem eine gefüllte Milchkanne steht, über Stock und Stein fahren, ohne etwas zu verschütten.
Die meisten Schikanen haben durchaus etwas mit dem Berufsalltag eines Bauern zu tun. Wie die Fahrt rückwärts durch einen engen Korridor aus zwei Balken. In der Praxis könnte man sich eine Fahrt durch eine Scheune vorstellen. Weiter galt es, über Balken zu steuern ohne die Milchkanne umzuwerfen oder punktgenau in einer Querrinne zu stoppen. Außerdem mussten die Kandidaten mit dem Schlepper Slalom fahren und Hindernisse möglichst elegant umkurven.
Das hört sich alles ziemlich einfach an, erfordert aber vom Fahrer höchste Konzentration. Und da gibt es noch einen Feind: die Uhr. Null Fehler bedeuten nämlich erst einmal noch gar nichts, zumindest nicht den Sieg, wie ein Blick in die Siegerliste verriet. Nicht weniger als zehn Fahrer waren nämlich ohne Fehler unterwegs. Also musste die Uhr entscheiden. Den Parcours am schnellsten und ohne Fehler meisterte Markus Schuster aus Altensteig, selbstverständlich Mitglied des Bulldog-Clubs und schon bayerischer Vizemeister. Auf Platz zwei kam Johannes Schwarz und Clubpräsident Alfred Lutz, der als erster in den Parcours ging. Übrigens zählte nicht nur die Praxis. Den Teilnehmern wurden auch fünf knifflige Fragen gestellt. Unter anderem hieß es da zum Beispiel: „Wann tritt bei einem Anhänger mit Anlaufbremse die Bremswirkung ein?“
Bei der Preisverteilung im Bürgerhaus waren die Strapazen schnell vergessen. Alfred Lutz lobte die professionelle Zusammenarbeit zwischen den beiden Vereinen, der AMC stellt die erfahrenen Kampfrichter, der Bulldog-Club sorgt für die Verpflegung.
In diesem Jahr war das Teilnahmealter auf 14 Jahre gesenkt worden. Als bester Junior erhielt Thomas Schwarz einen Pokal (Gesamtwertung Platz 31). Jüngster Teilnehmer war Tobias Müller. Die beste Dame war Michaela Moser aus Mindelau, in der Gesamtwertung auf Rang 23. Alfred Lutz und Thomas Gärtner überreichten die Pokale an die Sieger, die danach eine zünftige Sektdusche bekamen.