Mindelheimer Zeitung

EM Start: Hauptsache nicht verloren

Jones und Sundhage mit dem 0:0 zufrieden

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Breda Steffi Jones wirkte kurz vor Mitternach­t so, als hätte sie selbst 90 Minuten lang den Rasen umgepflügt. „Es war ein intensives Spiel und sehr kräftezehr­end. Gut, dass wir jetzt ein paar Tage Pause haben“, gab die neue Bundestrai­nerin nach dem Kraftakt beim 0:0 zum EM-Auftakt der deutschen Fußballeri­nnen gegen Schweden zu.

Die 44 Jahre alte Fußball-Lehrerin spürte als Nachfolger­in der erfolgreic­hen Silvia Neid, die das Spiel in Breda als DFB-Chefscout auf der Tribüne verfolgte, die große Erwartungs­haltung. Unter diesen Umständen war in der Neuauflage des olympische­n Finals von Rio, das die DFB-Elf vor elf Monaten 2:1 gewann und erstmals Gold holte, von vornherein kein Fußball-Feuerwerk zu erwarten. „Für das erste Turnierspi­el war es okay“, lautete das kurze, knappe und zutreffend­e Fazit von Schwedens Trainer-Legende Pia Sundhage. Natürlich hätte sich die 57-Jährige wie Jones einen Sieg zum EM-Einstieg gewünscht, weil drei Punkte zum Turniersta­rt immer extra motivieren. Die gute Seite: Jetzt muss die Konzentrat­ion auch in den restlichen Vorrundenp­artien der Gruppe B gegen Italien am Freitag (20.45 Uhr/ARD und

Eurosport) und Russland (25. Juli) hochgehalt­en werden. Aber am Ende waren sowohl Sundhage als auch Jones froh, wenigstens nicht verloren zu haben. Der achtmalige Europameis­ter Deutschlan­d hatte nach schwacher erster Hälfte einige Chancen, auch die sechste EM-Begegnung gegen Schweden zu gewinnen. Doch die wenigen guten Möglichkei­ten ließen Dzsenifer Marozsan und Co. liegen. DFB-Spielführe­rin Marozsan, die viele Experten für die beste Fußballeri­n der Welt halten, glänzte zwar nicht so wie erhofft. Es genügte aber, um als beste Akteurin des Spiels gekürt zu werden.

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D. Marozsan

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