Wertachfreunde wollen weiterkämpfen
Ziel: Kraftwerk soll so naturnah wie möglich werden
Türkheim Mehrere Vertreter der Wertachfreunde waren bei der jüngsten Gemeinderatssitzung anwesend und verfolgten die öffentliche Diskussion. Dass sich der Gemeinderat letztlich für einen Verkauf des gemeindeeigenen Grundstücks entschieden hat, macht die Wertachfreunde jedoch keineswegs mutlos. Auf ihrer Facebook-Seite steht: „Jetzt heißt es weiterkämpfen, keine Entspannung in Sicht“. Gegenüber der MZ war Leo Rasch, Sprecher der Wertachfreunde, enttäuscht: „Die Gemeinde hat mit dieser Entscheidung ihre Trümpfe aus der Hand gegeben.“
Fazit der Wertachfreunde: „Verhindern konnten wir den Bau des Kraftwerkes nicht, aber wir können in der Planung mitwirken“. Das Ziel sei jetzt, den „Bau so naturnah wie nur möglich zu gestalten“.
Dazu hoffen die Wertachfreunde weiter auf die Unterstützung der Öffentlichkeit.
Die Wertachfreunde rufen daher auf ihrer Facebook-Seite dazu auf, weiterhin „wachsam“zu sein: „Unsere Wertach ist schon genug geschunden. Es ist Zeit, Verluste an natürlichem Lebensraum zu beenden“. Gegenüber dem Betreiber des neuen Kraftwerkes haben sich die Wertachfreunde nach MZ-Informationen daher erneut massiv für die „große Lösung“einer Verlegung des Langweidbaches stark gemacht. LaKW-Sprecher Liepold machte gegenüber der MZ aber deutlich, dass diese Lösung aus wirtschaftlicher und technischer Sicht nicht akzeptabel sei.
„Die Wertach braucht Struktur und Vielfalt“, sind die Wertachfreunde überzeugt: „Die Natur muss nicht nur am Amazonas gerettet werden, sondern auch direkt vor unserer Tür – an unserer Wertach“, heißt es in einem Facebook-Post. Dazu besteht schon am kommenden Sonntag, 23. Juli, Gelegenheit: Die Wertachfreunde Unterallgäu laden mit der Aktion „Wunschsteine für die Wertach“dazu ein, auf das aus ihrer Sicht „eklatante Geschiebedefizit und die starke Verbauung“aufmerksam zu machen.
Um ein Zeichen für „dringend notwendige Verbesserungen“zu setzen, werden die Wunschsteine aus der Ausstellung „Wertach - Im Fluss der Zeit“zurück in das Flussbett gebracht. Treffpunkt ist der Bolzplatz südlich der Wertachbrücke. Türkheims Bürgermeister Christian Kähler wird dabei ein Grußwort sprechen.