Mindelheimer Zeitung

Sogar der Ordensgrün­der war mit dabei

Bildung Das Maristenko­lleg feiert Champagnat­fest und präsentier­t das Schulleben mit all seinen Besonderhe­iten

- VON FRANZ ISSING

Mindelheim „Es ist bestimmt schon 20 Jahre her, dass ich vor so vielen Gläubigen die heilige Messe gelesen habe“, freute sich Maristenpa­ter Wilhelm Tangen über den „tollen Besuch“des Festgottes­dienstes zu Ehren des Heiligen Marcellin Champagnat, der vor 200 Jahren die Ordensgeme­inschaft der Maristen gegründet hat. Mit Tangen stand Dekan Andreas Straub am Altar, einer exakten Nachbildun­g des Tisches von La Valla, an dem Marcellin und seine Mitbrüder einst Eucharisti­e gefeiert hatten.

Der Gottesdien­st in der Dreifachtu­rnhalle wurde mit modernen religiösen Songs der Gruppe „The New Horizons“, den Chorklasse­n und Streichern begleitet. „Mehr Miteinande­r in Kirche und Gesellscha­ft, weg vom reinen Kopfdenken und öfter Herz und Seele sprechen lassen“, mahnte Pater Tangen in seiner Festpredig­t an und ließ Szenen aus dem Leben des Maristen-Gründers Revue passieren.

Beim „Fest der Maristen“begrüßte Gottfried Wesseli Ehemalige und Gäste. „Das Motto „Viribus unitis pro salute iuventutis“– mit vereinten Kräften zum Wohle der Jugend – hat auch am Maristenko­lleg Mindelheim Priorität“, machte der Schulleite­r deutlich. Jungen Menschen eine Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens zu geben, sei Gebot der Stunde. Bei der Feier ihres 200-jährigen Bestehens stünden die Maristen vor einem Neuanfang. Nicht mehr Ordensleut­e, sondern Laien hätten zentrale Aufgaben übernommen.

Nach dem Gottesdien­st großes Gedränge auf Fluren, in Klassenzim­mern und im Pausenhof. Schüler und Lehrer boten ein buntes Programm an. Für die Organisati­on zeichnete Realschul-Konrektori­n Nicole Hofmann verantwort­lich, während die Schüler der „Talentschm­iede Maristenko­lleg“bei mehr als 1000 Gästen beeindruck­ten. Sie begeistert­en mit Aktionen aus den Bereichen Kunst, Musik, Theater und Technik und gewährten einen Blick hinter die Kulissen des Schulallta­gs. Da waren Geschäftsm­odelle und Projekte „Religiöser Tage“zu bestaunen und man konnte seine Geschickli­chkeit bei Bananen- und Fahrrad-Parcours wie auch beim Torwandsch­ießen testen.

Wer bei dem bekannten Magier Jörg Alexander in die Lehre ging und dem Illusionis­ten genau auf die Finger schaute, konnte von ihm lernen, wie man im Handumdreh­en Geld vermehrt. Wer am LutherQuiz teilnahm, begegnete Rittersund Bauersleut­en. Schülerinn­en verpassten jungen Damen neue Frisuren und beim Handpuppen­theater ging der Krimi „Toffies Entführung“über die Bühne. Gleich nebenan verkauften Schüler der Klasse 7 RB selbst gebastelte Schmetterl­inge und Hui-Maschinen, während sich andere, wie einst Leonardo da Vinci, am Bau einer Brücke und eines großen Rades versuchten. „Nur zusammenge­steckt, nicht geleimt oder genagelt“, erfuhren die Betrachter der Kunstwerke.

Genießen konnte man „Kunst und coole Drinks“oder die kreativen Inszenieru­ngen von Gedichten. In einer Sternwarte griffen junge Startups nach den Sternen und beobachtet­en durch ein Teleskop die mehr „strömende“als strahlende Sonne. Die Bäckerei Hölzle hatte eigens ein „Marcellin-Brot“kreiert, das wegging wie warme Semmeln.

Mit großem Interesse hörten Besucher schließlic­h Mona Högg, Katharina Abt, Angela Herz, Hannah Lauerer und Jonas Pawelke zu, die teils abenteuerl­iche Geschichte­n von ihren sozialen Auslandsei­nsätzen für das Maristen-Projekt CMI zu erzählen wussten.

Alles in allem wieder ein rundum gelungenes Fest, zumal auch Petrus mitspielte und das Fähnlein Frundsberg mit vielen Schmankerl­n für gute Bewirtung sorgte. Letztere ließ auch angesichts eines meterlange­n Salatbuffe­ts und einer vom Elternbeir­at angebotene­n riesigen Auswahl an Kuchen und Torten keine Wünsche offen.

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Fotos: Franz Issing Zu Ehren des Ordensgrün­ders, des heiligen Marcellin Champagnat („Zweiter von rechts“), feierte Maristenpa­ter Wilhelm Tangen (links) mit Dekan Andreas Straub in der Drei fachturnha­lle einen festlichen Gottesdien­st. Dazu hatten sich mehrere hundert...
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Ein Rad à la Leonardo da Vinci haben diese Schüler gebaut – nur zusammenge­steckt, nicht geleimt oder genagelt.
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Schmetterl­inge aus Ton und Hui Maschinen aus Holz hatten diese jungen Herren aus der Klasse 7RB in ihrem Angebot.
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Wer wollte, konnte sich eine besondere Frisur machen lassen.
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Magier Jörg Alexander musste man schon genau auf die Finger schauen.

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