Mindelheimer Zeitung

Fällen geht schnell, wachsen dauert

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Zum selben Thema: „Etwas erstaunt bin ich nun doch über den Umgang der Mindelheim­er Wohnbauges­ellschaft mit Nachbarn wegen der prächtigen Rotbuche an der Grenze zu ihrem Baugrundst­ück. Nimmt nicht gute und sensible Architektu­r Rücksicht auf vorhandene und gewachsene Strukturen und passt sich diesen an? Ein großkronig­er Solitärbau­m ist für eine gute und gelungene Bebauung kein Hindernis, sondern Glücksfall. Massive Bebauung, das wird hier sicher entstehen, benötigt ebenso massiven Ausgleich an raumgestal­tendem Grün – und das würde der Nachbar hier quasi kostenfrei beisteuern.

Wäre es nicht klug, in Verbindung mit dem wunderschö­nen Baum eine gestalteri­sche Symbiose einzugehen? Etwas Schönes zu schaffen an dieser exponierte­n Stelle, anstatt besserwiss­erische Nachbarstr­eitereien einzufädel­n!

Ich möchte den Besitzern der schönen Rotbuche ans Herz legen, sich doch bald an dem Wettbewerb 2017 „Bäume unserer Heimat“, ausgeschri­eben vom Landkreis Unterallgä­u, zu beteiligen.

Und unsere Stadtratsm­itglieder könnten sich auch gerne fragen, ob nicht eine Baumschutz­verordnung doch einen Sinn machen würde, nach Eugen Roth:

Zu fällen einen schönen Baum braucht’s eine halbe Stunde kaum. Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenkt es, ein Jahrhunder­t.“

Stefan Fäßler Mindelheim

Wir freuen uns über jede Zuschrift, die sich mit der Zeitung und ihrem Inhalt aus einanderse­tzt. Die Einsender vertreten ihre eigene Meinung. Kürzungen bleiben in je dem Fall vorbehalte­n.

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