Steinerne Denkanstöße für die Wertach
Wertachfreunde „Wunschsteine“werden symbolisch an den Heimatfluss zurückgegeben
Türkheim Die verschiedensten Naturschutzverbände und die Wertachfreunde trafen sich an der Wertach in Türkheim zu einer gemeinsamen Aktion mit starkem Symbolcharakter.
Die bei der zurückliegenden Ausstellung „Wertach – Im Fluss der Zeit“, von Kindern, Eltern und Interessierten mit Wünschen beschrifteten oder bemalten Steine sollten an diesem Nachmittag der Wertach zurückgegeben werden.
So trafen sich die Wertachfreunde und viele Interessierte am Bolzplatz bei der Wertachbrücke, um nochmals auf die Problematik dieses „wunderschönen Stücks Natur“hinzuweisen.
Die Wertach leide seit Jahrzehnten an der Umformung durch Menschenhand. Zu gradlinig, zu sehr am Rand bebaut, bietet sie den Fischen und heimischen Tieren längst nicht mehr den optimalen Lebensraum, so die Naturschützer.
Gudrun Kissinger-Schneider, Vorsitzende der Ortsgruppe Türkheim im Bund Naturschutz Bayern eröffnete die Veranstaltung und Bürgermeister Christian Kähler richtete sein Grußwort an die Gäste. Als gebürtiger Türkheimer habe auch er unbeschwerte Stunden seiner Kindheit oft an der Wertach verbracht und findet deshalb die konstruktive Zusammenarbeit mit den Naturschutzverbänden eine gute und wichtige Sache. Leo Rasch von den Wertachfreunden und Anton Heiler vom Fischereiverein Türkheim machten nochmals auf den teils schlechten Zustand des Flusses im Unterallgäu aufmerksam und äußerten ihre Sorge hinsichtlich des Verkaufs des Walterwehrs durch die Gemeinde an die Bayerische Landeskraftwerke GmbH. Zu wenig Rücksicht auf die Bedürfnisse der Tier- und Pflanzenwelt in den Wertachauen befürchtet man.
Nach den Vorträgen wurden noch zwei, von Künstlerhand bemalte Steine, an den meistbietenden versteigert. Auktionator Peter Ostler, den man von vielen Festen auf der Bühne kennt.
Um der Sorge und der Verbundenheit zu ihrem Heimatfluss Ausdruck zu verleihen wurden nach den Vorträgen, die immer wieder von Blasmusik begleitet wurden, die vielen bemalten und beschrifteten Steine auf der Ladefläche eines alten Traktors ans Wertachwehr gefahren, wo sich die vielen Interessierten wieder einfanden um die Steine dann auf dem Wehr aufzureihen. Später sollten diese dann ins Flussbett zurückgetragen werden ... als Symbol, dass man gemeinschaftlich gewillt ist, diesem heimatlichen Stück Natur zurückzugeben, was der Mensch ihm in der Vergangenheit genommen hat – seine Natürlichkeit.