Mindelheimer Zeitung

Ein Regenbogen als Lohn

Sicherheit Ein Feuer im Blindenhei­m Pfaffenhau­sen wurde simuliert

- VON ULLA GUTMANN

Pfaffenhau­sen 27 Heimbewohn­er leben im Haus St. Josef in Pfaffenhau­sen, das zum Dominikus-RingeisenW­erk gehört, dazu noch vier Schwestern und ein Pater. Trotzdem war Pfaffenhau­sens Feuerwehrk­ommandant Alexander Kerschmaie­r äußerst gelassen, als an diesem Objekt die Hauptübung der Freiwillig­en Feuerwehr stattfand. „Wichtig ist, dass sich die Feuerwehrm­änner anhand der Lagepläne des Hauses schnell orientiere­n: Wo ist der Brandherd und welcher Brandmelde­r hat den Alarm ausgelöst? Wie kommen wir am schnellste­n dort hin? Wo stellen wir idealerwei­se die Einsatzfah­rzeuge ab?“, seien laut Kerschmaie­r die wichtigste­n Fragen. Seine Leute würden auch außerhalb der Hauptübung immer wieder üben, sich mit Lageplänen in großen, unbekannte­n Gebäuden zurechtzuf­inden.

Zunächst trafen sich die Einsatzkrä­fte vorm Haupteinga­ng des Hauses, das in Pfaffenhau­sen „Blindenhei­m“genannt wird, weil diese alte Bezeichnun­g an der Tür steht. Hier, von der Ostseite des Gebäudes aus, wurde auch gelöscht und ein Lichtmast zur Ausleuchtu­ng aufgebaut. Atemschutz­maskenträg­er gingen durch den Haupteinga­ng hinein und erkundeten die Situation.

Die Zuschauer, die sich hier versammelt hatten, sahen vom Einsatz nicht viel mehr und als es dann auch noch stark zu regnen begann, gingen die meisten lieber nach Hause. Der Haupteinsa­tz fand auf der gegenüberl­iegenden Westseite statt: Hier konnten die Feuerwehrl­eute direkt von außen in den Keller gelangen, wo – so wurde angenommen – im ehemaligen Tankraum Feuer ausgebroch­en war. Dieser Kellerraum liegt unter einer Grünfläche. Bei Schweißarb­eiten entzündete sich das Mobiliar und zunächst war unklar, wie viele Verletzte es gegeben hatte. Vier wurden nach und nach aus dem Keller gerettet.

Die Stromverso­rgung im Keller musste sichergest­ellt werden für die Überdruckb­elüftung und Wasserschl­äuche zum Löschen mussten nach unten verlegt werden. Im gefährdete­n Südtrakt evakuierte die Feuerwehr das erste Obergescho­ss des Hauses. Denn es bestand die Gefahr, dass sich das Feuer durch die Lichtschäc­hte ausbreitet­e. Die Feuerwehr brachte die Bewohner der Wohngruppe „Afra“mithilfe der DRW-Mitarbeite­r bei einer sogenannte­n „Parallelve­rlegung“ins brandgesch­ützte Wohnzimmer. Auch die drei Hausmeiste­r halfen, wo sie konnten.

Bei der Abschlussb­esprechung lobte Kreisbrand­meister Anton Schmid den reibungslo­sen Verlauf und die schnellen Reaktionsz­eiten. 17 Minuten nach dem Alarm waren schon alle Verletzten gerettet und nach 25 Minuten der Brand gelöscht. Kommandant Kerschmaie­r zeigte sich zufrieden. Pfaffenhau­sens Bürgermeis­ter Franz Renftle sprach für die Zuschauer und war ein bisschen enttäuscht, weil das Hauptgesch­ehen für ihn „unsichtbar“stattfand, lobte aber die gelungene Übung. Zuletzt belohnte ein wunderschö­ner, doppelter Regenbogen alle Zuschauer, die ausgeharrt hatten und die Feuerwehrm­änner, die sich danach noch zur gemeinscha­ftlichen Brotzeit trafen.

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Zum Dank für alle Zuschauer, die ausgeharrt hatten, und natürlich die fleißigen Feu erwehrmänn­er gab es bei der Manöverkri­tik einen doppelten Regenbogen.
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Fotos: ug Die „Verletzten“konnten schnell aus dem Keller gerettet und zur Sammelstel­le ge bracht werden. Auch der „Brand“war schnell im Griff.

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