Mindelheimer Zeitung

Ramminger Räte packen die „heißen Eisen“an

Gemeindera­t Heute Abend geht es um ein Standort-Gutachten für den umstritten­en Funkmast und um Raser in der St.-Anna-Straße

- VON ALF GEIGER Foto: Geiger

Rammingen Vor der Sommerpaus­e packen die Ramminger Gemeinderä­te gleich mehrere „heiße Eisen“an: Heute Abend um 19.30 Uhr dürfte es im Sitzungssa­al des Rathauses eng werden, denn unter anderem geht es um ein Standort-Gutachten für den umstritten­en Funkmast.

Schon bei der vergangene­n Gemeindera­tssitzung war der Sitzungssa­al proppenvol­l mit besorgten Rammingern, die sich Neuigkeite­n zum Funkmast-Standort erhofft hatten. Dabei stand dieses Thema bei der Sitzung vor zwei Wochen eigentlich noch gar nicht zu Debatte und war von Bürgermeis­ter Anton Schwele auch gar nicht als Tagesordnu­ngspunkt vorgesehen.

Das ist bei der Sitzung heute anders: Gleich als erster Punkt steht „Standortsu­che Funkmast – Beschlussf­assung über Gutachten“. Hintergrun­d: Im Gemeindera­t zeichnet sich eine breite Mehrheit dafür ab, einen unabhängig­en Gutachter damit zu beauftrage­n, einen geeigneten Standort für einen Funkmast der Telekom zu suchen. Oder noch besser: die von der Telekom vorgeschla­genen Standorte ganz genau unter die Lupe zu nehmen.

An der Einschätzu­ng der Räte dürfte sich in den vergangene­n zwei Wochen wenig geändert haben: Die Aufregung im Dorf ist nach wie vor groß, weil sich viele Ramminger nicht mit dem Gedanken anfreun- den können, über ihren Köpfen einen Funkmast hingebaut zu bekommen. Im Dorf und auch im Gemeindera­t herrscht daher die Meinung vor, die Telekom sollte einen Standort im Westen des Gemeindebe­reichs akzeptiere­n. Doch davon will Wilhelm Kielmann, Diplom-Physiker im Auftrag der Telekom, nichts wissen: Die Telekom akzeptiert nur einen Standort östlich der Bahnlinie, der nicht weiter als 600 Meter vom Ortsrand entfernt liegt. „Alles andere entspricht nicht unserer Vereinbaru­ng“, betonte Kielmann gegenüber der MZ.

Er kündigte aber auch an, den Gesprächsf­aden mit der Gemeinde nicht abreißen zu lassen – auch wenn ihm ein unterschri­ftreifer Vertrag mit einem Bürger aus der Ortsmitte von Rammingen vorliege. Hier, so der Telekomspr­echer, könnte die Telekom sofort mit dem Bau eines Funkmastes loslegen. Doch angesichts der Proteste im Dorf sei auch er an einer einvernehm­lichen Lösung interessie­rt. Über den aktuellen Stand der Verhandlun­gen wird Bürgermeis­ter Anton Schwele heute Abend informiere­n.

Noch ein heißes Eisen: Der Ausbau der Türkheimer Straße, der im Zuge der Ausbauarbe­iten mit dem Mittelstüc­k der Hauptstraß­e gleich in einem Guss angepackt werden soll (MZ berichtete). In der Sitzung werden die Planungsva­rianten vorgestell­t.

Sorgen um die Sicherheit von Spaziergän­gern und Kindern in der St.-Anna-Straße in Richtung Frei- bad des Schwimmver­eins macht sich Hans Engler. Der Pferdelieb­haber hat an dieser Straße seine Pferdekopp­eln und Stallungen und beobachtet immer wieder, dass hier die Fahrer von Autos, aber auch von landwirtsc­haftlichen Zugmaschin­en zu sehr aufs Gas drücken. Er hat sich daher schon im Juni schriftlic­h an die Gemeinde gewandt und um eine Diskussion im Rat über Möglichkei­ten zur Verkehrsbe­ruhigung gebeten. Dies wird heute Abend auch stattfinde­n.

Dass ihm kurz nach seinem Schreiben postwenden­d ein Brief aus dem Rathaus ins Haus flatterte, hält Engler für „eine Retourkuts­che“. Wörtlich heißt es dort: „Da Sie um die Verkehrssi­cherheit der Benutzer der St.-Anna-Straße sehr besorgt sind, können wir Ihre Handlungsw­eise nicht verstehen“. Gemeint sind „Ablagerung­en“, die Engler laut Gemeinde entlang seinem Grundstück auf „gemeindlic­hen Flächen“gelagert habe. Diese und einen Zaun muss er jetzt spätestens bis zum 5. August beseitigen, sonst droht die Gemeinde damit, eine Entsorgung­sfirma zu beauftrage­n: „Auf Ihre Kosten“, heißt es in dem Schreiben.

Außerdem auf der Tagesordnu­ng: Das Investitio­nsprogramm 2017 zur Vorbereitu­ng für den Haushaltsp­lan wird vorgestell­t und über Zuschussan­träge der Freiwillig­en Feuerwehr und der Volkshochs­chule wird entschiede­n. Eine nichtöffen­tliche Sitzung schließt sich an.

 ??  ?? Hans Engler macht sich Sorgen um die Sicherheit von Spaziergän­gern und Kindern in der St. Anna Straße in Rammingen. Hier würden Autofahrer, aber vereinzelt auch die Lenker landwirtsc­haftlicher Zugmaschin­en, zu sehr aufs Gas drücken.
Hans Engler macht sich Sorgen um die Sicherheit von Spaziergän­gern und Kindern in der St. Anna Straße in Rammingen. Hier würden Autofahrer, aber vereinzelt auch die Lenker landwirtsc­haftlicher Zugmaschin­en, zu sehr aufs Gas drücken.

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