Mindelheimer Zeitung

Am Tag nach dem Diesel Gipfel

Abgasbetru­g Nach dem Minimal-Kompromiss fragen sich Experten, wie es weitergeht. Am Ende könnte das Thema wieder vor Gerichten landen

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Berlin/Brüssel Sich durchringe­n zu einer echten Lösung für mehr Umweltschu­tz und weniger Schadstoff – das war die Erwartung ans „Nationale Forum Diesel“! Aus Sicht etlicher Verbände und Politiker kommt die Berliner Erklärung aber bestenfall­s einem Minimalkom­promiss gleich, das Zittern bei Dieselbesi­tzern vor drohenden Fahrverbot­en dürfte anhalten. Dabei ist die rechtliche Bewertung solch drastische­r Schritte alles andere als eindeutig. Die Brennpunkt­e im Überblick:

1. Bei der Luftreinha­ltung sind vier politische Ebenen im Spiel Die Durchsetzu­ng von Fahrverbot­en wäre auch deshalb komplex, weil vier Ebenen mit dem Thema saubere Luft befasst sind. „Die EU bestimmt, dass Grenzwerte vor Ort einzuhalte­n sind. Wie genau das gesichert werden soll, legt sie aber nicht fest“, erläutert der Verwaltung­srechtler Dennis Kümmel von

4. Mangelnde Rechtssich­er heit für geschädigt­e Diesel Kunden Welche Handhabe haben betroffene Fahrer, falls sie die Wirksamkei­t der Software-Updates infrage stellen? Der IG-Metall-Bezirksche­f im Südwesten, Roman Zitzelsber­ger, kritisiert­e die Berliner Beschlüsse: „Unbefriedi­gend ist, dass die Verabredun­gen keinen rechtssich­eren Rahmen haben. Somit bleiben das Risiko von Fahrverbot­en, die Sorgen von Besitzern älterer Diesel und auch die Sorgen um negative Folgen für die Beschäftig­ung bestehen.“Grünen-Fraktionsv­ize Oliver Krischer sagte zu den rund 5,3 Millionen Software-Updates bei neueren Dieseln, der Bund sei nicht bereit, „endlich durchzugre­ifen und durch verpflicht­ende Maßnahmen die Gesundheit der Menschen zu schützen“. Auch Fachjurist Kümmel betont, dass es sich nur um eine politische Absprache ohne Rechtsverb­indlichkei­t

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