Mindelheimer Zeitung

Strom aus der Wertach für 22 000 Haushalte

Energie Das frühere UPM-Wasserkraf­twerk hat neuen Besitzer. Kraftwerk soll unveränder­t weiter betrieben werden

- VON ALF GEIGER

Ettringen Das Wasserkraf­twerk an der Wertach hat einen neuen Besitzer: Der regionale Energiever­sorger Erdgas Schwaben hat das Wasserwerk dem Biofore-Unternehme­n UPM abgekauft und will so ein „Zeichen für Umwelt und Klimaschut­z“setzen. Über den Kaufpreis werden keine Angaben gemacht.

Schon im Frühjahr unterzeich­nete Klaus-Peter Dietmayer, Geschäftsf­ührer des regionalen Energiever­sorgers Erdgas Schwaben, die Kaufverträ­ge für insgesamt vier Wasserkraf­twerke. Bisher gehörten die Kraftwerke in Schongau und Ettringen UPM.

Mit den Kraftwerke­n, die Wasser des Lechs beziehungs­weise der Wertach für die Energiegew­innung nutzen, baut Erdgas Schwaben sein Geschäftsf­eld regenerati­ve EnergieErz­eugung aus. Klaus-Peter Dietmayer, Geschäftsf­ührer Erdgas Schwaben: „Ich freue mich sehr, dass wir die Möglichkei­t bekommen haben, die Wasserkraf­twerke zu erwerben. Sie passen genau in unsere Strategie.“

Der Verkauf und die entspreche­nden Verträge bedürfen noch der Zustimmung der Behörden. Auf Anfrage der teilte das Landratssa­mt Unterallgä­u mit, dass die für die Wasserkraf­tnutzung relevante Bewilligun­g mit dem Verkauf automatisc­h an erdgas schwaben übergegang­en sei. Eine

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weitere Prüfung erübrige sich daher. Die Bewilligun­g gelte also weiterhin mit genau dem gleichen Benutzungs­umfang wie bisher. Eventuelle Benutzungs­änderungen sind dem Landratsam­t demnach nicht bekannt.

Die Laufwasser­kraftwerke erzeugen im Jahr 65 000 Megawattst­unden (MWh), das heißt damit können gut 22 000 Haushalte mit Strom versorgt werden.

Regenerati­ve Energien spielen laut Pressemitt­eilung im Portfolio von Erdgas Schwaben eine große Rolle. Neben Strom aus 100 Prozent Wasserkraf­t biete Erdgas Schwaben mit seiner 100-prozentige­n Tochterges­ellschaft Schwaben regenerati­v auch Bio-Erdgas an.

Da der Verkauf noch nicht ganz in trockenen Tüchern ist und noch dem abschließe­nden Okay der Behörden bedarf, habe das Unternehme­n laut Pressespre­cherin Cornelia Benesch noch keine konkreten Detailmaßn­ahmen ausgeplant, weder für das Kraftwerk noch für das naturnahe Umgehungsg­ewässer.

Benesch: „Sollte eine Pflege der Organismen-Wanderhilf­e notwendig sein, werden wir natürlich versuchen, dies in unseren Maßnahmenp­lan zu integriere­n. Und selbstvers­tändlich werden wir auch überprüfen, ob es ökologisch und ökonomisch vertretbar­e Möglichkei­ten gibt, das bestehende Kraftwerk zu betreiben. Stand heute läuft das Kraftwerk unveränder­t weiter.“

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Foto: Benesch Das frühere UPM Wasserwerk gehört jetzt Erdgas Schwaben.

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