Am Ende gibt es nur Gewinner
Konzert Ein grandioser Auftritt von Münchner Philharmonikern wird gekrönt mit einer überraschenden Busladung
Bad Wörishofen Die Münchner Philharmoniker in Bad Wörishofen – welch ein Ereignis! Nun, nicht alle, aber eine ganz wichtige Abteilung. Das hohe und tiefe Blech und ein brillanter Schlagzeuger, die als „Blechschaden in concert“mit ihrem Dirigenten Bob Ross an der Spitze, sie kamen zu einem grandiosen Konzert in den Kursaal. Doch womit keiner der Gäste rechnete, vor dem Kurhaus formierte sich die Musikkapelle Lautrach mit Dirigentin Birgit Wilhelm. Sie agierten als perfekte „Vorkapelle“. Die Idee dazu hatte das Künstler und Konzert-Management Preisinger von „Blechschaden“aus Ronsberg. Hans Högel, Heimatverleger der
griff die Idee auf und sponserte den Bus für die Musikerinnen und Musiker, die dann zur großen Freude der Gäste vor dem Kurhaus aufspielten. Dass es zum Schluss des Konzertes noch eine Überraschung gab, davon später. Wow, welch eine Power, welch
Mindelheimer Zeitung,
fulminantes, erstklassiges Musikerlebnis! Bob Ross, der dieses Ensemble 1983 gründete, kam zwar wie seine Musiker im Frack, dieser jedoch im Schottenkaro geschneidert, während seine Musiker in edlem Schwarz auftraten. Ross ist überaus temperamentvoll und bringt das Publikum nicht nur durch seine Mimik, Gestik und Moderation zum Lachen. Er dirigiert mit Händen und Füßen, nimmt auch schon mal den Taktstock zwischen die Zähne oder übernimmt den musikalischen Part, die Zimbeln zu schlagen. Um einen Scherz ist er nie verlegen. Warum es in großen Orchestern keine Dirigentinnen gibt? „Sie können keine halbe Flasche Whisky am Tag trinken“, ließ Ross das Publikum wissen und zitierte damit Leonard Bernstein.
Diese Fröhlichkeit und die überaus präzise Musikalität der Trompeter, Posaunisten, am Horn und Euphonium, an der Tuba und dem Schlagzeug übertrugen sich spontan auf das Publikum. Dabei zeigten die Musiker höchste Präzision an ihrem Instrument, sei es das Tuba-Solo mit „Londonderry Air“, die Ballade „Danny Boy“, vom jüngsten Ensemblemitglied Michael Schwarzfischer oder das Bass-Posaunen-Solo mit Benjamin Appel oder, oder, oder. Ganz aus dem Häuschen gerieten die Gäste, als nach einem grandiosen Schlagzeug-Solo Arnold Riedhammer aufstand, seine Schlegel mitnahm und nicht nur seine Kollegen attackierte. Vor ihm war auch das Mikrofon nicht sicher. Als er sich dann über den Bühnenrand beugte, dabei die unterschiedlichen Klänge der Einfassung ins Visier nahm, ihn das begeisterte, meinte er: „Das klingt gut, das nehm ich mit nach Hause.“
Was aber machten die Musiker aus Lautrach in der Pause auf der Bühne? Sie bereiteten ihren großen Auftritt vor, den sie wohl nie mehr vergessen werden. Zum Abschluss des Konzertes spielten sie gemeinsam mit dem Blechschaden-Ensemble den „Radetzky-Marsch“, dirigiert von Birgit Wilhelm und Bob Ross. Doch damit nicht genug. Bob Ross ließ seine Musiker einen Sirtaki spielen und die Lautracher mussten ihn tanzen. Schließlich sprang die Musik über in die Moderne mit „YMCA“. Die Gäste standen von den Sitzen auf und machten begeistert mit. Dieses Konzert wird lange im Gedächtnis bleiben.