Mindelheimer Zeitung

Katzen, Katzen, Katzen

Gesellscha­ft Warum die Tiere zu einem Massenphän­omen geworden sind

- VON ANDREAS FREI

Augsburg Lassen Sie uns über Katzen reden. Warum? Nun, heute ist Weltkatzen­tag. Zu profan? Stimmt. Nach der Logik hätten wir auch über Weltschlan­gentag, Weltduftta­g und Welt-Archäoastr­onomieTag (gibt’s wirklich) berichten müssen. Wie wär’s damit: Katze wird gelesen, sagen Medienfors­cher. Weil süß und so. Und jeder mitreden kann. Katze ist wie Wetter, und Wetter ist immer. Wir führen noch ein Argument ins Feld: Alles, was mit Katzen zu tun hat, ist ein unglaublic­hes Massenphän­omen.

Grund eins: die Masse an Katzen an sich. Derzeit leben sage und schreibe 13,4 Millionen in deutschen Haushalten. Umgerechne­t hat etwa jeder fünfte Haushalt mindestens eine Katze. Hinzu kommen geschätzte zwei Millionen wild lebende, herrenlose Geschöpfe, die sich unkontroll­iert vermehren. Deshalb fordert der Deutsche Tierschutz­bund Massenster­ilisatione­n. Titel der Kampagne: „Die Straße ist grausam. Kastration harmlos.“

Grund zwei: Katzenbesi­tzer kaufen in Massen. Im vergangene­n Jahr gaben die Deutschen allein 1,6 Milliarden Euro für Katzenfutt­er aus.

Grund drei: Weil Katzen so viel Fleisch benötigen, sind sie für den massenhaft­en Ausstoß von CO2 verantwort­lich – sagt eine neue Studie der Universitä­t von Kalifornie­n. Bei der Herstellun­g von Katzen- und Hundefutte­r fielen in den USA jedes Jahr Treibhausg­ase an, die etwa 64 Millionen Tonnen CO2 entspreche­n. Hieße: Katzen sind Klimasünde­r. Grund vier: Katzen sind Massenmörd­er – sagen Katzengegn­er. Weil sie Unmengen an Vögeln, Mäusen und Co. um die Ecke bringen. Und schließlic­h Grund fünf: Wer Massenklic­ks auf Youtube erzeugen will, stellt ein Video seiner Katze online. Funktionie­rt immer. Am besten Katze kombiniert mit Wetter. Ein riesen Gesprächst­hema.

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