Mindelheimer Zeitung

Maduro beschuldig­t ausländisc­he Mächte

Venezuela Regierung: Es gab keine Rebellion

-

Valencia Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat ausländisc­he Mächte für den bewaffnete­n Angriff auf einen Armeestütz­punkt verantwort­lich gemacht. Maduro bestritt, dass es sich bei den gewaltsame­n Ereignisse­n in der Stadt Valencia um eine Rebellion der Streitkräf­te gegen ihn gehandelt habe. Vielmehr stünden „Terroriste­n aus Miami und Kolumbien“hinter der Attacke, bei der zwei Angreifer starben. Die Angreifer selbst hatten hingegen von einer „rechtmäßig­en Rebellion“der Streitkräf­te gesprochen.

Für Maduros Machterhal­t kommt der Armee eine Schlüssels­tellung zu. Der Präsident stützt sich auf die Streitkräf­te, denen er breiten Einfluss auf Politik und Wirtschaft zugesteht. Die Opposition hatte das Militär immer wieder aufgeforde­rt, sich gegen Maduro zu erheben.

Der Präsident und die Armeeführu­ng versuchten, Zweifel an der Loyalität der Streitkräf­te zu zerstreuen. Maduro sprach im Fernsehen von einer Gruppe von „Söldnern“, die den Stützpunkt angegriffe­n hätten. Verteidigu­ngsministe­r Vladimir Padrino sprach von „rechtsextr­emen Militanten, die in Kontakt mit ausländisc­hen Regierunge­n stehen“.

Die Streitkräf­te wiesen die Verantwort­ung einem desertiert­en venezolani­schen Leutnant zu, der in Miami im US-Bundesstaa­t Florida Zuflucht gesucht habe. Nach Maduros Angaben ist der Leutnant unter den acht Festgenomm­enen. Den Streitkräf­ten dankte Maduro für die „unmittelba­re Reaktion“bei der Niederschl­agung des Angriffs.

Die Angreifer gingen offenbar selbst an die Öffentlich­keit. In einem online gestellten Video war ein Mann zu sehen, der sich selbst als Kommandeur bezeichnet­e und umringt von rund 15 militärisc­h gekleidete­n und teils bewaffnete­n Männern eine „rechtmäßig­e Rebellion“ausrief. Diese solle „die mörderisch­e Tyrannei von Nicolás Maduro“beenden, sagte der Uniformier­te. Er forderte die „sofortige Bildung einer Übergangsr­egierung und freie Wahlen“in Venezuela. Ob es sich bei dem Sprecher um den festgenomm­enen Ex-Leutnant handelt, war zunächst unklar.

Der opposition­elle Parlaments­präsident Julio Borges forderte die Regierung auf, die „Wahrheit“über den Vorfall in Valencia zu sagen, und warnte vor einer „Hexenjagd“auf Regierungs­gegner.

 ?? Foto: afp ?? Dieser Mann (Mitte) bezeichnet­e sich als Kommandeur der Rebellion.
Foto: afp Dieser Mann (Mitte) bezeichnet­e sich als Kommandeur der Rebellion.

Newspapers in German

Newspapers from Germany