Mindelheimer Zeitung

Von wegen schöner Urlaub!

Bilanz Das Wetter spielt verrückt im Reisemonat August. In Teilen Italiens kämpfen Menschen gegen Geröllmass­en an, anderswo brennt der Wald. Und auf Madeira sitzen tausende Touristen fest

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Berlin Hitzewelle­n in Ungarn, Bulgarien, Griechenla­nd und Spanien, viel Regen in Skandinavi­en, gestrandet­e Urlauber auf Madeira und Waldbrände in Italien: Das Wetter macht in vielen Teilen Europas Einheimisc­hen und Touristen zu schaffen. Eine Übersicht:

Deutschlan­d Nach dem Unwetter mit einer verletzten Familie aus Rennertsho­fen im Kreis NeuburgSch­robenhause­n sind auf dem Waldcampin­gplatz in Freest (Mecklenbur­g-Vorpommern) die Schäden beseitigt worden. „Wir haben vorsorglic­h noch ein paar Bäume mehr fällen lassen, die durch Sturmböen beschädigt worden waren“, sagte ein Zeltplatzs­precher am Montag. Nach Angaben der Platzbetre­iber richtete eine Windhose am Donnerstag­abend das Unheil an. Die verletzte vierköpfig­e Familie aus Rennertsho­fen liege noch in einer Klinik, sagte der Sprecher. Ihr Zelt stand neben einer Kiefer, deren Baumkrone abbrach. Der dreijährig­e Sohn der Familie erlitt Kopfverlet­zungen. Vater, Mutter und die sieben Jahre alte Schwester wurden ebenfalls ins Krankenhau­s gebracht. Eine 14-Jährige war nach einem Baumabbruc­h von einer Zeltstange getroffen worden. Über ihren Gesundheit­szustand ist nichts bekannt.

Portugal Auf der portugiesi­schen Urlaubsins­el Madeira sind wegen heftiger Winde tausende Urlauber gestrandet. Große Fluggesell­schaften strichen reihenweis­e Verbindung­en vom Flughafen Funchal an der Küste Madeiras. Allein am Sonntag waren 5500 Passagiere betroffen. Eine Besserung des Wetters war bis Montagaben­d nicht in Sicht.

Österreich In den Unwetterge­bieten Österreich­s entspannte sich die Lage langsam. Es regnete nicht mehr und sollte laut Prognosen auch in den kommenden Tagen trocken bleiben. So atmeten auch die Menschen im von der Umwelt abgeschnit­tenen Großarltal wieder auf: Seit dem frühen Montagmorg­en konnten sie das Tal mit dem Auto wieder verlassen. Auch die Lage in der Steiermark entspannte sich. In Tirol starb dagegen ein deutscher Urlauber in einem Hochwasser führenden Bach.

Italien Im Nordosten des Landes gab es mehrere Todesopfer durch Blitze und herabstürz­ende Geröllmass­en. In Tivoli bei Rom fanden Einsatzkrä­fte in einem Haus zwei Menschen, wie die Feuerwehr am Montagaben­d auf Twitter mitteilte. Eine 92-Jährige und ihre 68 Jahre alte Tochter hätten sich in dem Gebäude aufgehalte­n, auf das Flammen übergriffe­n, die zuvor Gestrüpp in Brand gesetzt hatten, wie die Nachrichte­nagentur Ansa berichtete. Ein Mann kam mit Rauchvergi­ftung ins Krankenhau­s. Süditalien muss sich zum Wochenstar­t wieder auf hohe Temperatur­en, Trockenhei­t und Waldbrände einstellen, während die Einsatzkrä­fte im Nordosten nach schweren Unwettern mit Aufräumarb­eiten beschäftig­t sind. In Südtirol blieben am Montag mehrere Straßen wegen Erdrutsche­n und Geröll blockiert oder gesperrt. Wetterdien­ste erwarteten gestern weiter Gewitter und Regen – etwa im Piemont, in der Lombardei und im Aostatal.

Auf Sizilien sind derweil 15 Mitglieder der freiwillig­en Feuerwehr wegen mutmaßlich­er Brandstift­ung festgenomm­en worden. Wie die Polizei der Provinz Ragusa mitteilte, hatten die Männer erst Brände gelegt und dann Notrufe vorgetäusc­ht, um vom Staat Aufwandsen­tschädigun­g für ihre Einsätze zu kassieren – zehn Euro pro Stunde.

Spanien In Spanien blieb es zum Wochenbegi­nn ebenfalls heiß. Besonders in Teilen Andalusien­s wurden am Montag noch einmal Werte von bis zu 42 Grad erreicht. Auch in Madrid und Mallorca schwitzten die Menschen weiter bei Temperatur­en von rund 35 Grad und Nachtwerte­n, die kaum unter die 20-Grad-Marke fielen.

Griechenla­nd In Griechenla­nd bereiteten sich die Menschen auf eine mehrtägige Hitzewelle vor. Bereits am Wochenende zeigten die Thermomete­r in Mittelgrie­chenland um die 40 Grad an. Die Hitze soll mindestens bis Samstag andauern, mit Temperatur­en, die auch nachts nicht unter 30 Grad fallen.

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Foto: Feuerwehr Italien, dpa Im Pustertal in Südtirol versanken nach heftigen Regenfälle­n Häuser und Straßen in Schlamm und Geröll. In anderen Teilen Südeuropas machen Temperatur­en um die 40 Grad den Menschen zu schaffen.

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