Durch einen Auwald zieht es uns nach Freising
nächsten Tag. Auf der vierte Etappe hinter München wird es dann so richtig ruhig. Es sind nur mehr wenige Radler unterwegs, monoton spulen wir unsere Kilometer auf den Kieswegen herunter. Doch was ist das, da überholt uns ein Radler mit seinem Elektrobike und was hat er an: Nur Schuhe und einen Sonnenhut – ein Nacktradler. Ja, wo gibt es denn so was! Leider haben wir davon kein Foto, die Überraschung war einfach zu groß. Durch einen dichten Auwald zieht es uns nach Freising. Eine stolze Stadt mit sanierter Innenstadt, Biergärten und dem Domberg mit Mariendom. Dagegen wirkt Moosburg so gut wie ausgestorben, und wir eilen mit unseren Fahrrädern weiter durch das acht Kilometer lange Naturschutzgebiet „Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen“. Wir beobachten einige Gänsesäger und blicken auf Hinweistafeln, die Fledermäuse, Flussregenpfeifer und Eisvögel beschreiben, die allesamt hier leben sollen. Landshut ist das nächste Etappenziel. Der Kirchturm der Basilika St. Martin ist der höchste Backsteinturm der Welt. Die Burg Trausnitz heißt uns willkommen, und wir übernachten direkt an der Isar. Über Niederaichbach führt die Strecke auf einem neuen Asphaltbelag. Da hatte der Landkreis DingolfingLandau die Spendierhosen an.
Über Mamming geht es nach Usterling mit den „Wachsenden Felsen“. Das ist eine 5000 Jahre alte Steinrinne, die auf eine Höhe von fünf Metern und eine Länge von 40 Meter angewachsen ist und zu Deutschlands bedeutendsten Geotopen zählt. Jetzt geht es flach dahin, die Isar ist breit und langsam. Atomkraftwerke pflastern die Uferseite Richtung Landau. Die Radtour endet im Isarmündungsgebiet hinter Plattlin an der Donaufähre von Thundorf nach Niederalteich bei Deggendorf. Das ist dann auch der Anschluss zum Donauradweg. Dort reißt mir dann auch noch die Kette, und es gibt keinen Radladen in Plattling. Macht nichts, wir steigen ohnehin in die Bahn, die uns zurück ins Allgäu bringt.