Mindelheimer Zeitung

Badstuber fängt mal wieder neu an

Rückkehr Der 31-fache Nationalsp­ieler ist wieder in Stuttgart gelandet, wo seine Karriere als Jugendlich­er begann. Beim VfB will er endlich sein Image als Pechvogel ablegen

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Stuttgart Sein Image als Bundesliga­Pechvogel will Holger Badstuber in Stuttgart endgültig ablegen. In den rot-grauen Trainingsk­lamotten des VfB saß der langjährig­e FC-BayernProf­i gestern im Klubzentru­m und wollte von seiner Krankenakt­e und deren Folgen nichts mehr wissen. „Ich bin jetzt seit einem Jahr gesund“, klagte der 28-Jährige über die „alte Leier“: „Andere fragen, wird er wieder der, der er früher war? Ich bin nicht mehr der, der ich früher war. Ich bin reifer geworden, ich bin erfahrener geworden, ich kenne meinen Körper besser.“

Momentan muss der Verteidige­r aber selbst einräumen, dass er nicht auf Anhieb eine Stütze für die wackelige Defensive des Rückkehrer­s in die erste Liga sein wird. „Ich brauche Training, Training, Training. Es benötigt noch Zeit, bis man sich fit fühlt“, sagte der 31-malige Nationalsp­ieler.

Nach einer Rückrunde beim FC Schalke 04 und dem Ende seiner Zeit beim FC Bayern nimmt der ehemalige VfB-Jugendspie­ler in seiner früheren Heimat einen Neuanfang in Angriff. Bis zur Länderspie­lpause Anfang September wird der frühere Münchner bei den Stuttgarte­rn aber wohl vor allem Reservist sein. Trainer Hannes Wolf will den Routinier behutsam aufbauen. Badstubers Liste von Verletzung­en ist immens.

Zwei Kreuzbandr­isse, insgesamt vier Operatione­n am Gelenk warfen ihn immer wieder zurück. Zudem bremsten ihn zwei schwere Verletzung­en im Oberschenk­el und ein Bruch des Sprunggele­nks aus. „Mein Körper funktionie­rt gut, ich habe Vertrauen in ihn“, sagte Badstuber. „Klar ist meine Geschichte speziell.“

Am turbulente­n Freitag hatte Badstuber seinen Einjahresv­ertrag bei den Schwaben unterschri­eben. Die Gespräche hatte er außer mit Wolf auch mit Jan Schindelme­iser geführt, der beim ersten offizielle­n Foto mit Badstuber schon nicht mehr Sportvorst­and war. Schindelme­isers Nachfolger Michael Reschke kennt er vom FC Bayern: „Meine Einschätzu­ng ist, dass er sehr profession­ell und hart arbeitet und vom Fußball viel versteht. Ich glaube, dass er dem VfB guttut.“

Das soll auch Badstuber langfristi­g der jungen VfB-Abwehr, die in der Zweitliga-Spielzeit die Schwachste­lle war und die Routine aus etlichen Bundesliga-Einsätzen für den FC Bayern, aus ChampionsL­eagueund Länderspie­len dringend gebrauchen kann. Kontakt zum Bundestrai­ner Joachim Löw habe er derzeit nicht, sagte Badstuber und fügte zum Thema Nationalma­nnschaft hinzu: „Ich schließe nie etwas aus.“

„Ich bin jetzt seit einem Jahr gesund.“Holger Badstuber, der schon viele schwere Verletzung­en hinter sich hat

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Foto: Murat, dpa Endlich wieder anpacken können: Der 28 jährige Holger Badstuber im Kreise seiner neuen VfB Kollegen.

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