Schluss mit „Wischiwaschi“beim Dorffest
Gemeinderat Trotz kritischer Stimmen will Wiedergeltingen die Vereine finanziell unterstützen. Die Bushaltestelle an der Mindelheimer Straße soll verlegt werden. Auch beim Standort eines Telekom-Funkmastes gibt es Neuigkeiten
Wiedergeltingen Einmal mehr stand in der jüngsten Wiedergeltinger Gemeinderatssitzung die Entschärfung der Verkehrssituation ganz oben auf der Tagesordnung. Bürgermeister Norbert Führer erklärte, dass aktuelle Gesetzesänderungen die Errichtung von Tempo 30 Zonen etwa im Bereich von Schulen und Kindergärten erleichterten.
Als Ergebnis einer kürzlich durchgeführten Verkehrsschau habe man nun eine Tempo-30-Zone für den westlichen Ortseingangsbereich vereinbaren konnte. Die Geschwindigkeitsbeschränkung werde bereits in Kürze mit einer entsprechend geänderten Beschilderung umgesetzt, sodass die neue Regelung zum Schulbeginn im September in Kraft sei, von der Polizei auch kontrolliert werde und damit für mehr Sicherheit sorge.
Zugleich werde die beim Gasthaus Ritter befindliche Bushaltestelle zum Rathausplatz gegenüber der Bushaltestelle bei der Schule für den ostwärts gerichteten Linienverkehr verlegt. Die neue Bushaltestelle befindet sich auf Höhe der dortigen Verkehrsinsel, wodurch zeitweise mit Rückstaus in Richtung Westen zu rechnen ist. Hier wird zusätzlich eine entsprechende Warnbeschilderung erwogen. Vorgesehen ist ferner die Aufstellung eines Wartehäuschens auf dem Rathausparkplatz, wodurch eine PKWStellfläche entfällt.
Für eine angeregte Diskussion sorgte dann die Initiative der örtlichen Vereine zur Ausrichtung eines Dorffestes im kommenden Jahr. Das letzte liegt etliche Jahre zurück und hatte bei Organisatoren und Beteiligten eher durchwachsene Erinnerungen hinterlassen. Johann Menhofer sprach von einem „Wischiwaschi“damals an Absprachen und Vereinbarungen der Vereine unter einander, das für Differenzen und Unmut gesorgt und lange Zeit nachgewirkt habe.
Deshalb plädierte er für klare Vorgaben seitens der Gemeinde, die keine falschen Vorstellungen und Illusionen aufkommen ließen. Max Huber ergänzte, dass nach den Erfahrungen von 2009 die Bereitschaft der örtlichen Firmen gegen Null tendierten, das Vorhaben zu sponsern oder finanziell zu unterstützen. Dessen ungeachtet hegen die Vereine offenbar größere Hoffnungen.
So möchten sie aus dem Erlös der Veranstaltung eine Überdachung des Platzes beim Gemeindehof für künftige Veranstaltungen teilfinanzieren und hoffen auf eine Unterstützung durch die Gemeinde. Das wurde vom Gemeinderat aber überwiegend kritisch gesehen, klafften doch die zu erwartenden Einnahmen aus dem Dorffest und die Kosten für eine von einer Fachfirma installierte Überdachung erheblich auseinander.
Damit verlagerte sich der Fokus zunächst ausschließlich auf die für den 8. bis 10. Juni 2018 geplante Veranstaltung, die der Gemeinderat beschloss, mit Sachleistungen zu unterstützen: die Bereitstellung eines Zeltes, die Übernahme der Stromund Wasserkosten, sowie die Übernahme von Versicherungsprämien, in der Gesamtgrößenordnung von 5000 Euro zu unterstützen.
Thema war dann noch das vom Landkreis in einer Bürgermeister Dienstbesprechung in Heimertingen angeregte Flexibus-Beförderungssystem, das nun als Diskussionsvorlage die Runde durch die Unterallgäuer Gemeinderatssitzungen macht. In Krumbach hat das Öffentliche-Nahverkehrskonzept, das gesteuert durch eine Callcenter-Leitstelle Personenbeförderung zeitnah nach individuellem Bedarf leistet, bereits erfolgreich eine Testphase durchlaufen.
Entsprechende Zustimmung in den Kommunen vorausgesetzt, könnte es landkreisweit umgesetzt werden. Allerdings wurden im Gemeinderat nach Skizzierung der Flexibus-Idee durch Bürgermeister Führer auch gleich Bedingungen formuliert, die für Randgemeinden wie Wiedergeltingen zu erfüllen seien. „Die Leute wollen vielleicht eher mal nach Landsberg oder Kaufering“, meinte Bernd Stapfner“, und da taugt eine rein landkreisorientierte Lösung wenig“.
Nur wenige Kilometer weiter östlich gelegen, profitiere Buchloe schon davon, zur Metropolregion München zu gehören, die bis Füssen reiche, das wesentlich weiter von der Landeshauptstadt entfernt sei als Wiedergeltingen. An der weiteren Planung des Flexibus-Konzepts sollen die Gemeinden, so Führer, beteiligt werden. Die Veranstaltung in Heimertingen habe nur informativen Charakter gehabt.
Informieren konnte er dann auch noch über die Standortentscheidung der Deutschen Telekom AG für eine Mobilfunkstation etwa 500 Meter südlich des Ortsrandes. Die Gemeinde hätte den Funkmast lieber noch etwas näher an der Autobahn auf Gemeindegrund gesehen. Die Telekom habe aber eine Kompromisslösung bevorzugt und eine Vereinbarung mit einem Privatgrundbesitzer schließen können.