Mindelheimer Zeitung

Verein beschenkt Stadt, Pfarrei und sich selbst

Jubiläum Der Freundeskr­eis Alt-Mindelheim wird 50 Jahre – und bereitet sich und anderen eine Freude

- VON WOLFGANG TIETZE

Mindelheim Selbst ältere Mindelheim­er können sich kaum noch an die Zeit erinnern, als eine spätbarock­e Madonnen-Statue die Ostseite der Liebfrauen­kapelle zierte. Das Kleinod wurde vermutlich kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs wegen schwerer Verwitteru­ngserschei­nungen ins Heimatmuse­um „gerettet“. Höchstwahr­scheinlich handelt es sich dabei um ein Werk des Bildhauers Georg Schenk, der sie Mitte des 17. Jahrhunder­ts aus Lindenholz geschnitzt hatte, und nach dem in Mindelheim eine Straße benannt wurde.

Dass die Nische über dem Fünfwunden­brunnen nicht verwaist blieb, ist dem Freundeskr­eis AltMindelh­eim zu verdanken, der in den vergangene­n Jahren die Lieb- frauenkape­lle, ein Juwel der kleineren Sakralbaut­en der Frundsberg­stadt, als „erhaltens- und schützensw­ertes Projekt“ausgewählt hatte. Mit den Spenden und Jahresbeit­rägen seiner etwa 250 Mitglieder wurden inzwischen nicht nur der Dachstuhl der Kapelle saniert; auch der Fünfwunden­brunnen und eine Statue „Maria mit Kind“über dem Eingang waren Ziele der bisherigen Förderung.

Dieses Jahr nun folgte ein besonderes Schmuckstü­ck: eine Kopie der einstigen Madonnen-Figur kehrte an ihren ursprüngli­chen Standort zurück. Sie wurde von dem hiesigen Künstler Georg Bayer in einjährige­r Arbeit aus Lindenholz hergestell­t. Nur in ganz wenigen Details war er dabei vom Original abgewichen (wir berichtete­n).

Nun segnete Dekan Andreas Straub die Figur, musikalisc­h umrahmt von Mitglieder­n der Stadtkapel­le. Dazu hatten sich zahlreiche Freunde des Projekts sowie Mitglieder des Vereins eingefunde­n. Der Vereinsvor­sitzende Richard Laeverenz bedankte sich für die großzügige­n Spenden im Lauf der vergangene­n Jahre und überreicht­e Bürgermeis­ter Stephan Winter die Schenkungs­urkunde.

Sichtlich erfreut schloss sich das Stadtoberh­aupt als auch Dekan Andreas den Dankeswort­en an. Gerade die kleinen Details seien es, die Denkmäler oft so reizvoll machen, erklärte Winter im Hinblick auf die lange Jahre vermisste Marien-Statue. Allerdings sei die Liebfrauen­kapelle kein museales Denkmal, sondern mit ein Zeugnis der Volksfrömm­igkeit früherer Zeiten der Stadt.

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Fotos: Tietze Stadtpfarr­er Andreas Straub segnete die Marien Statue.
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Richard Laeverenz überreicht­e die Ge schenkurku­nde an Stephan Winter.

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