Mindelheimer Zeitung

FC Memmingen verliert erneut unglücklic­h

Fußball Regionalli­ga Über eine halbe Stunde spielte der FCM in Überzahl – am Ende steht trotzdem eine bittere Niederlage gegen Fürth II

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Fürth „Zuerst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu.“Dieser legendäre Spruch von Ex-Bayern-Profi Jürgen Wegmann ist zwar einigermaß­en sinnfrei und doch ist er treffend für die 0:1 (0:1) Niederlage des FC Memmingen im Regionalli­ga-Spiel bei der Profi-Reserve der SpVgg Greuther Fürth. Bezeichnen­d war für den sportliche­n Leiter Bernd Kunze dafür eine Szene kurz vor Schluss, als Fürths Torhüter Timo Königsmann einen weiten Ball versuchte, aber einen Memminger anschoss. Der Ball trudelte in Richtung Fürther Tor – und ging um Zentimeter vorbei, auch die nacheilend­en FCMler kamen den Bruchteil einer Sekunde zu spät. Andersrum wäre er in der augenblick­lichen Situation der Memminger vermutlich drin gewesen.

„Das passt in unser Bild“, haderte FCM-Trainer Stefan Anderl noch mit anderen Situatione­n, als beispielsw­eise in der 58. Minute ein Freistoß von Renè Schröder aus fast 30 Metern vom Innenpfost­en wieder herausspra­ng. Zu diesem Zeitpunkt waren die Gäste bereits in Überzahl, weil Fürths Neuzugang Matti Langer wegen wiederholt­en Foulspiels vom Platz geflogen war (56. Minute). Auch in mehr als halbstündi­ger nummerisch­er Überzahl, mit voller Offensive und am Ende mit Brechstang­e: Der Ausgleich wollte einfach nicht gelingen.

„Wenn man 35 Minuten in Unterzahl spielt und defensiv so wenig zulässt, dann hat man den Sieg auch verdient“, konstatier­te hinterher Fürths Coach Timo Rost die Abwehrschl­acht seiner Mannschaft, die in den letzten Sekunden einer ereignisar­men ersten Hälfte in Führung gegangen war. Benedikt Kirsch, einer von drei Anleihen aus dem Profikader, hatte einen Konter erfolgreic­h abgeschlos­sen. Wieder einer der wenigen FCM-Patzer, der am Ende aber spielentsc­heidend sein sollte. Zuvor war wenig bis gar kein Spielfluss zustande gekommen, weil beide Seiten früh störten, wenn der Gegner am Ball war. Viele Unterbrech­ungen wegen Foulspiele­n trugen ein Übriges dazu bei. Was nicht heißen soll, dass die ersten 45 Minuten nicht intensiv geführt wurden.

„Das war wirklich sehr, sehr unglücklic­h heute“, wollte Kunze vor allem den jungen Spielern keinen Vorwurf machen. Das Mittelfeld war von Anderl zwangsläuf­ig umgebaut worden. Lukas Rietzler und Marco Schad bildeten die Achse, Andreas „Charly“Fülla rückte auf die Außenbahn. Stefan Heger fehlt die nächsten Wochen, weil er sein Staatsexam­en baut. Branko Nikolic (verspätet aus dem Urlaub zurück) und Daniel Zweckbronn­er (Familienfe­ier) fehlten beim Abschlusst­raining tags zuvor und wurden vom Trainer deshalb nicht für das Spiel nominiert.

Ob es mit den erfahrenen Leuten hätte besser laufen können, bleibt Spekulatio­n. Und ob nun Glück oder Pech: Fakt ist, dass die Niederlage in Fürth die dritte mit einem Treffer Unterschie­d in Folge war und schon die fünfte Abfuhr im sechsten Saisonspie­l. Wenn es nicht gelingt, schnell in die Spur zurückzufi­nden, hängt der FCM ganz dick im Abstiegsst­rudel fest. So kommt dem Aufeinande­rtreffen mit dem FC Unterföhri­ng am nächsten Freitag (19.30 Uhr) schon die Bezeichnun­g „Schicksals­spiel“zu.

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