Lebt Putschführer in Deutschland? Polizei sucht First Lady
Ankara verlangt von Berlin Auslieferung von Adil Öksüz Hat Grace Mugabe zugeschlagen?
Istanbul Seit dem Umsturzversuch des vergangenen Jahres in der Türkei verlangt Ankara von Deutschland die Auslieferung mutmaßlicher Putschisten – doch kein Fall birgt so viel Sprengstoff für die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen beiden Ländern wie der von Adil Öksüz. Sollte Öksüz tatsächlich in der Bundesrepublik leben, wie regierungsnahe türkische Medien melden, ist eine neue Krise im Verhältnis zwischen Berlin und Ankara absehbar.
Denn Öksüz ist nicht irgendein Putschist: Er gilt als Kopf der Umstürzler, die am 15. Juli versuchten, die Macht an sich zu reißen. Zudem gilt seine Flucht nach dem Putsch bei Regierungsanhängern als Beweis für die Unterstützung des westlichen Auslands für die Umstürzler.
Neben dem Prediger Fethullah Gülen selbst ist Öksüz für Ankara eine der wichtigsten Personen in der Verschwörung gegen den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und damit ein Hauptverantwortlicher für den Tod von 250 Menschen bei den Gefechten in der Putschnacht vom 15. Juli 2016. Die regierungsnahe Zeitung
hatte berichtet, die Behörden in Baden-Württemberg hätten Öksüz eine Aufenthaltsgenehmigung erteilt, dessen Namen aber anders als in anderen Fällen nicht in den normalen offiziellen Dokumenten verzeichnet. Damit solle der Aufenthalt von Öksüz in Deutschland verschleiert werden; der Flüchtige sei aber in Frankfurt und in Ulm gesehen worden. Das türkische Außenministerium forderte die Bundesregierung am Mittwoch auf, diesen Informationen nachzugehen und Öksüz auszuliefern, falls er sich tatsächlich in Deutschland aufhalten sollte.
Adil Öksüz, 50, ist ein TheologieDozent aus dem nordwesttürkischen Sakarya. Laut türkischen Medienberichten hatte er in der GülenBewegung eine hohe Funktion inne: Er soll die Gülen-Anhänger innerhalb der türkischen Luftwaffe angeleitet haben. In dieser Rolle lenkte Öksüz am Abend des 15. Juli vergangenen Jahres angeblich im Auftrag des in den USA lebenden Gülen den Putschversuch gegen Erdogan. Johannesburg Die First Lady Simbabwes, Grace Mugabe, soll im südafrikanischen Johannesburg in einem Hotel ein Model mit einer Verlängerungsschnur blutig geschlagen haben – ist aber nach der Klage der 20-jährigen Gabriella Engels nicht bei der Polizei erschienen. Die Polizei gab an, den Aufenthaltsort der 52-Jährigen nicht zu kennen. Das Model erstattete Anzeige.
Die südafrikanische Oppositionspartei Demokratische Allianz erklärte ohne Nennung von Quellen, Grace Mugabe sei es gelungen, nach Simbabwe zurückzukehren. Zuvor hatte der südafrikanische Polizeiminister Fikile Mbalula erklärt, Mugabe habe sich bei der Polizei eingefunden und solle sich vor Gericht verantworten. Später wurde dies dementiert. Mugabe soll Engels vorwerfen, mit ihren beiden Söhnen Robert und Chatunga, die in Johannesburg leben, gefeiert zu haben. Der Polizeiminister sagte, jemand aus Südafrika könne auch „nicht einfach nach Simbabwe gehen und dort Leute verprügeln“.
Die in Südafrika geborene Grace Mugabe hat mit ihrem 93-jährigen Ehemann außer den beiden Söhnen noch eine Tochter. Die als prunksüchtig geltende Ex-Sekretärin des Präsidenten wird als künftige Staatschefin des Landes gehandelt.